Mach's gut, Tante Hedi!

PFALZEL. Eine Kapelle für Hedi Marx: Am Wochenende fand in Pfalzel während des Pfarr- und Kindergartenfestes die Verabschiedung der Pfalzeler Kindergartenleiterin statt. Sie leitete seit 33 Jahren die Einrichtung.

Der 59-Jährigen stand die Rührung über die liebe- und humorvolle Gestaltung der Abschiedsfeier ins Gesicht geschrieben. Seit 33 Jahren hat die Pädagogin ganze Heerscharen von "Pänz" durch das Kindergartenleben in St. Adula begleitet. "Unsere Tante Hedi" nenne man sie seit Generationen im Dorf, meinte Ortsvorsteher Werner Pfeiffer. Den Vogel im Verabschiedungsreigen schoss eine Gruppe von Pfalzeler Männern ab, die vor etlicher Zeit als Väter oder Funktionsträger im Kindergartengeschehen involviert waren. Stilvoll in gleiche Kleidung gehüllt, überbrachten sie in ausgesprochen amüsanter Reimform der auf einem "Thron" platzierten Hedi Marx eine "Ehre, die keinem lebenden Pfalzeler bislang zuteil wurde". Damit dürfte die Gruppe, die später sogar a cappella zusammen mit Pfarrer Jonas Weber glänzte, ohne Zweifel Recht haben: Zu ihren Ehren enthüllten sie zur Gaudi sämtlicher Anwesender ein eigens gebasteltes "Hedi-Marx-Kapellchen" - inklusive Hedi-Marx-Konterfei und Heiligenschein. Auch das Gedicht der zukünftigen Kindergartenleiterin, Anne Breit-Klaeren, ließ an Humor nicht zu wünschen übrig. "Ich recke Dir jetzt meine Pranke und sage: Hedi, herzlich danke!" Solchermaßen aufgelockert fiel es Marx nicht mehr ganz so schwer, sich bei allen Weggefährten gerührt zu bedanken - darunter eine ganze Gruppe von ehemaligen Kolleginnen, die eigens nach Pfalzel gekommen waren. Buntes Fest mit einem Hauch Mittelalter

"Als sie am 1. Juli 1973 als Leiterin eingestellt wurde, wussten wir, dass der Stadtteil einen guten Fang gemacht hat", meinte Hobby-Angler Werner Pfeiffer. Hedi Marx hätte schon vor Jahrzehnten die Probleme arbeitender Mütter erkannt und Kindergartenkindern ein Mittagessen ermöglicht. Als Dankeschön für ihre Leistungen überreichte Pfeiffer der zukünftigen Ruheständlerin mit einen Weinpräsent den "Duft der Reben". Nach einer musikalisch stimmigen Auflockerung des Kinder- und Jugendchors Pfalzel-Biewer unter Leitung von Hermine Klinghammer überbrachte Sozialdezernent Georg Bernarding Dankesgrüße der Stadt Trier und überreichte Hedi Marx eine Freikarte für das Nordbad. Auch Agnes Solga, ehemalige Grundschulleiterin, richtete Dankesworte als Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Pfalzeler Vereine aus. Die Verabschiedung von Hedi Marx war in ein buntes Rahmenprogramm des Pfarr- und Kindergartenfestes in der Stiftstraße eingebunden. Den Anfang machte eine historische Abendführung mit Dr. Gudrun Cüppers, die am Freitagabend die Gäste mit einem Bänkelsänger auf eine mittelalterliche Reise durch Pfalzel nahm. Gottesdienste der Pfarrei St. Marien-St. Martin am Wochenende sowie eine Modenschau, mehrere Musikauftritte, eine Tombola, ein Flohmarkt, ein Zauberduo und die Kinderflötengruppe ergänzten das Programm.

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