Macher und Menschenfreund

Leiwen/Detzem/Köwerich/Thörnich · Er war langjähriger Seelsorger der Pfarrgemeinden Leiwen, Detzem, Köwerich und Thörnich. Nun ist Franz Kenéz im 100. Lebensjahr gestorben. Der gebürtige Ungar wird am kommenden Donnerstag in Leiwen beigesetzt.

 Franz Kenéz am Priestertag bei den Heilig-Rock-Tagen 2007 in Trier. TV-Foto: Archiv/Roland Morgen

Franz Kenéz am Priestertag bei den Heilig-Rock-Tagen 2007 in Trier. TV-Foto: Archiv/Roland Morgen

Foto: ("TV-Upload morgen"

Leiwen/Detzem/Köwerich/Thörnich. Von 1979 bis 1991 hat Dr. Franz Kenéz in den vier Moselgemeinden gewirkt. Bei den Pfarrangehörigen ist er insbesondere wegen seines offenen Wesens, seines Humors und seiner zupackenden Art bis zuletzt in guter Erinnerung geblieben. Ein Markenzeichen des Priesters war, dass er trotz seines hohen Alters noch immer fast jeden Angehörigen seiner früheren Pfarreien samt Lebensgeschichte kannte.
Die Kontakte zu den Kirchengemeinden hat der Pastor nie abreißen lassen. Im Alter von 75 Jahren wechselte er in den Ruhestand. Wie sehr die Leiwener, Detzemer, Thörnicher und Köwericher ihren früheren Seelsorger schätzten, zeigten sie bei seinem 70. Priesterjubiläum im Jahr 2011 in Leiwen. Zahlreiche Ortsvereine traten mit Tänzen und Gesang zu Ehren des Jubilars auf. Gläubige aus der ganzen Region feierten mit.
"Die Gemeinde ist dir dankbar für deinen Dienst und deine unnachahmliche, menschliche Art", sagte der Leiwener Pastor Jürgen Fuhrmann damals. Er hatte 1991 die Nachfolge Kenéz' angetreten. Zu Ehren von Franz Kenéz entschied der Leiwener Gemeinderat, eine Straße im Neubaugebiet nach ihm zu benennen. Das von ihm ins Leben gerufene Zeltlager für Kinder und Jugendliche trägt bis heute seinen Namen. Auch war der Seelsorger Initiator des Kinderkarnevals.
Seinen Ruhestand verbrachte der beliebte Pastor in Trier, wo er noch regelmäßig Messen hielt.
Kenéz wurde am 1. August 1916 als Sohn eines Schuhmachermeisters in Veszprém am ungarischen Plattensee geboren. "Nach dem Abitur mit 18 Jahren sagte mir die Stimme meines Herzens: Werde Priester", hat der Pfarrer einmal erzählt. 1941 erhielt er im Dom zu Veszprém die Priesterweihe und wurde Kaplan. Als Ungarn ein Jahr später in den Krieg mit der Sowjetunion eintrat, diente er als Regimentsseelsorger in Rumänien und geriet 1944 in russische Gefangenschaft. Drei Jahre später wurde er freigelassen, machte seinen Doktor in kanonischem Recht und wurde Priester. Mit Hilfe eines deutschen Freundes siedelte Franz Kenéz 1965 ins Bistum Trier über, wo er zunächst bis 1979 Priester in Wershofen in der Eifel war. Als er dann 1979 an die Mosel kam, nahm er unter anderem Kirchenrenovierungen in seinen Pfarreien in Angriff.
Die Beerdigung ist am Donnerstag, 17. März, um 14.30 Uhr in Leiwen. alf

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