Diesen Eindruck scheinen Am Bach noch so einige andere in der gut besuchten Halle zu haben. Die Dame mit den Hörnern, der Herr mit der Riesenbrille, die Typen mit den Glitzermützen und die rote Knubbelnase zwei Tische weiter. Doch was machen dann Siegfried und Roychen, die beiden tussigen Tiger-Tunten aus Las Vegas auf der Bühne Am Bach? Ach, die gehören dazu? Der Eindruck hat nicht getäuscht?Hätte man auch früher merken können. So wie Alfred Dewald als Polit-Motzki über den Lügenausschussund die "Bush-Freundin" Herta Däubler-Gmelin hergezogen ist und behauptet, dass sich Politik immer mehr der Theologie annähert - beides sei Glaubenssache Und der Vorschlag, die Bahn solle aus Kostengründen die Fahrpläne abschaffen und den Slogan "Kommen Sie, wann Sie wollen, wir fahren, wann wir wollen" zur Unternehmensphilosophie machen, ist alles andere als aus der Luft gegriffen. Die Wahrheit hinter den Witzen ist es, die das Urgestein der KG Trier-Süd zu einem Karnevals-Schmankerl macht und ihm das Attribut "altbewährt" einbringt.Noch nicht ganz so alt, dafür ebenso bewährt als Stimmungsmacher sind die "Wapedis". Die drei singenden Jecken vom Bach sind mit ihren Schunkel- und Mitsing-Hits mit solch poetischen Titeln wie "Die Vögelein von Titicacasee" eine feste Säule im Bühnenprogramm der Südstädter, das seinen Höhepunkt in der Playback-Schau von "Günni und seinen Freunden" hat.Die Kuscheltierbändiger Siegfried und Roychen sind diesmal Gastgeber der aufwändigen Halbstundenschau "Kabarett der Illusionen", bei der die Kostüme und die feinen Gesangsleistungen von Jenny Adrian und Julia Kaurisch ein besonderes Lob verdienen.Ebenso wie der 13-jährige Julian Herrig, der als Verschnitt von Fernsehhausmeister Krause dieses Jahr zum ersten Mal in der Bütt Am Bach steht.Durch das abwechslungsreiche, typisch närrische wie an manchen Stellen erfrischend unkarnevalistische Programm, das im Jahr des 80. Geburtstags des Vereins mal wieder bis weit nach Mitternacht geht, führt als Sitzungspräsidentin Sandra Stelten.