Mammutprojekt nimmt Fahrt auf

Trier/Schweich · Auf den Höhen zwischen Schweich und Ensch planen die Stadtwerke Trier den Bau eines Pumpspeicherkraftwerks (der TV berichtete). Ziel ist die optimale Nutzung der regionalen regenerativen Energien. Inzwischen hat das Raumordnungsverfahren begonnen - ein Mammutprojekt nimmt langsam Fahrt auf.

Trier/Schweich. Die Stadtwerke Trier (SWT) haben Großes vor: Über dem Moseltal in der Verbandsgemeinde (VG) Schweich wollen sie ein Pumpspeicherkraftwerk (PSKW) errichten. Es soll mit 300 Megawatt Leistung den Strombedarf von rund 500 000 Menschen gewährleisten (der TV berichtete). Nach monatelanger Vorarbeit haben die SWT die erforderlichen Unterlagen für das Raumordnungsverfahren bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz eingereicht. Es handelt sich um zahlreiche, von beauftragten Fachbüros erstellte Gutachten und Studien. Untersucht wurden die möglichen Auswirkungen der Anlage auf Menschen, Landschaft, Umwelt und Wirtschaft. Damit ist das Raumordnungsverfahren als Vorstufe des Genehmigungsverfahrens eröffnet.
"Wir rechnen damit, dass dieses Vorverfahren bis Ende 2012 abgeschlossen werden kann", erklärt SWT-Projektleiter Rudolf Schöller. Parallel zu diesem ersten Schritt bereiten die Projektingenieure von SWT das Planfeststellungsverfahren vor, das Ende 2013 beginnen und 2015 abgeschlossen sein soll. 2016 könnten dann die Bauarbeiten beginnen. Läuft alles nach Plan, nimmt das PSKW des Trierer Versorgungsunternehmens 2020 den Betrieb auf.
In den künftigen Anrainergemeinden stößt das Projekt überwiegend auf Zustimmung. Im Juni haben rund 30 interessierte Bürger aus Ensch und der VG Schweich gemeinsam mit den SWT-Verantwortlichen die Trinkwassertalsperre in Nonnweiler besichtigt. Dieser Damm entspricht in seinen Dimensionen in etwa der geplanten Talsperre zur Errichtung des Unterbeckens bei Ensch. Die Reaktion der Teilnehmer war durchweg positiv (der TV berichtete).
Nächste Infomöglichkeiten: Beim Enscher Weinfest wird am 28. Juli eine geführte Wanderung zum geplanten Unterbeckenstandort des PSKW stattfinden. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Festplatz in Ensch. Darüber hinaus gibt es einen Informationsstand während des Enscher Weinfests vom 27. bis 29. Juli. Zusätzlich wird im Laufe des Jahres eine weitere geführte Wanderung zum geplanten Standort des Oberbeckens angeboten. Der Termin steht noch nicht fest. Aktuelle Informationen gibt es auch im Internet unter www.swt.de/pumpspeicherkraftwerk
Extra

Bei dem Raumordnungsverfahren handelt es sich um ein Vorgutachten, das die Auswirkungen eines Großprojekts unter überregionalen Gesichtspunkten untersucht, insbesondere im Hinblick auf Siedlungsstruktur, Land- und Forstwirtschaft, Erholungs- und Fremdenverkehr, Umwelt- und Naturschutz sowie Freiraumstruktur (etwa Wiesentäler oder Landschaftsschutzgebiete). Das Raumordnungsverfahren ist gesetzlich vorgeschrieben. Es hat selbst keine rechtliche Wirkung. Allerdings müssen die Erkenntnisse bei allen nachfolgenden Genehmigungsverfahren als Maßstab berücksichtigt werden. Die Offenlage zur Bürgerbeteiligung folgt voraussichtlich im August. Im Verlauf des Raumordnungsverfahrens wird es auch eine Offenlage der Unterlagen in der Verbandsgemeinde Schweich, den umliegenden Verbandsgemeinden sowie der Stadt Trier geben. f.k.

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