Manager, Häuptling, Banden-Chef

Einen neuen Namen hat das Trierer Gymnasium am Augustinerhof offiziell noch nicht. Dafür aber einen neuen Schulleiter. Ralph Borschel wurde in seinem Amt, das er zuvor ein Jahr am Hindenburg-Gymnasium kommissarisch innehatte, offiziell von der Schulgemeinschaft begrüßt.

 Ob als Manager eines Bildungsunternehmens oder Häuptling: Ralph Borschel will als Schulleiter weiter dafür sorgen, dass das HGT eine gute Schule ist. TV-Foto: Cordula Fischer

Ob als Manager eines Bildungsunternehmens oder Häuptling: Ralph Borschel will als Schulleiter weiter dafür sorgen, dass das HGT eine gute Schule ist. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier. Ein Unbekannter ist Oberstudiendirektor Ralph Borschel für Schüler, Eltern und Lehrer am HGT nicht mehr. Auch er habe seit dem 15. Juni 2007 ausreichend Zeit gehabt, die Schule kennenzulernen. Damals kam er nach 20 Jahren am Mons-Tabor-Gymnasium in Montabaur nach Trier. "Man weiß nie, was kommt. Das ist Schule", sagt Borschel. Was auf ihn in seiner Position als Leiter des HGT zukommt - diese Weichen seien gestellt und die auf ihn wartenden Herausforderungen durch die Schulstrukturreform und den Schulentwicklungsplan vorgegeben. "Wir am HGT werden gerüstet sein", schaut Borschel optimistisch in die Zukunft.

Eine Bewährungsprobe musste der aus dem Saarland stammende Neu-Trierer bereits absolvieren. Bestanden hat er sie, obwohl "wir überraschend von der Humboldt-Hindenburg-Geschichte eingeholt, aber nicht überrollt worden sind". Eine reife Gemeinschaftsleistung sei der Prozess gewesen, der hinter dem HGT liege, der aber noch nicht abgeschlossen ist. "Aber ich hoffe auf eine baldige Entscheidung, damit Ruhe einkehrt. Ob wir Hindenburg oder Humboldt heißen, ich bin optimistisch, dass wir eine gute Schule sein werden."

Eine gute Schule - so sieht Borschel das HGT mit seinem definierten Schul-Profil, dem Ganztags-Angebot, dem bilingualen Zweig, dem Abi Bac und den Musik-Projekten, mit engagierten Schülern, Lehrern und Eltern bereits jetzt. Obwohl "wir eine Menge Problemzonen haben": die Gebäude, die Raumsituation, die Turnhalle und die nicht vorhandene Bibliothek. An Defiziten zu arbeiten, das "Unmögliche möglich machen", dafür sagten ihm seine Kollegen durch Bianka Hering vom Personalrat, die Schüler und Eltern vertreten durch die Schülersprecher Lisa-Marie Coels und Patrik Deutsch sowie Erika Moersdorf vom Schulelternbeirat, Heribert Steinmetz von der Bezirksdirektorenkonferenz der Gymnasium, Schuldezernent Ulrich Holkenbrink und Peter Epp für die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier ihre Unterstützung zu. Musikalisch machten das die HGT-Jazz-Combo, die Big Band und der Elsch-Chor. Welche Position Borschel von den Fest-Rednern auch zugedacht bekam - ob "Manager eines Bildungsunternehmens" (Holkenbrink), "Häuptling" (Moersdorf) oder "Banden-Chef mit Panzerknacker-Augenbinde" (Hering) - für den Schulleiter zählt nur eines: "Wir haben das Potenzial zu einer guten Schule."

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