Mann schleudert Brandsatz auf Bahngleise

Selbstgebastelte Feuerwerkskörper lösten am Freitagabend einen Großeinsatz auf einem Bahngelände in Konz aus.

Konz. (alf) Als am Freitagabend gegen 21.15 Uhr Feueralarm in Konz ausgelöst wurde, rückten Feuerwehr, Polizeiinspektion Saarburg und die Bundespolizei in Mannschaftsstärke aus. Gemeldet worden war ein Brand an den Bahngleisen in Höhe der Granastraße. War etwa wieder ein Anschlag auf die Bahn verübt worden? Erst im Januar war eine Lok auf der Konzer Moselbrücke entgleist, weil jemand ein Schienenstück auf die Gleise gelegt hatte. Im Februar war eine Regionalbahn am Bahnhof Konz-Mitte an einem Bauzaun vorbeigeschrammt, den Unbekannte an die Gleise herangerückt hatten (der TV berichtete jeweils).

Auch eine Gasexplosion war am Freitagabend nicht auszuschließen, denn in diesem Gebiet verläuft eine Leitung. Als die Rettungskräfte vor Ort eintrafen, waren sie erst einmal erleichtert: Keine Gasexplosion, auch kein "Anschlag": Auf einer kleinen Fläche im Bereich der Gleise brannte trockenes Gras, das die Feuerwehr Konz rasch löschen konnte. Als die Einsatzkräfte dann Plastik-Kartuschen fanden und Feuerwerksgeruch feststellten, ermittelten sie weiter und machten einen Tatverdächtigen ausfindig: Wie sich herausstellte, hatte ein Mann das Pulver von Wunderkerzen in Kartuschen gefüllt, sie mit einer Lunte versehen und aus einem Haus auf die Bahngleise geschleudert.

Wie die Polizei Saarburg mitteilt, habe der Mann gleich zugegeben, den Brandsatz selbst gebastelt zu haben. Die Wirkung seines Handelns sei ihm nicht bewusst gewesen. Gegebenenfalls werde nun gegen ihn wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz ermittelt, so ein Beamter.

Während des Löscheinsatzes und der Spurensuche - etwa eine halbe Stunde - ruhte der Bahnverkehr in diesem Abschnitt.

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