Mantelsonntag: Volle Läden, volle Straßen

Trier · Proppenvolle City am Mantelsonntag, aber ein etwas schwächerer Umsatz als 2008: Dennoch zeigen sich Triers Einzelhändler sehr zufrieden mit dem zurückliegenden Wochenende. Der Samstag ist wider Erwarten "bombig" gelaufen.

Temperaturen knapp unter der 20-Grad-Marke und überwiegend strahlender Sonnenschein: Das Wort "Mantelsonntag" mutete da fast wie Hohn an. Tatsächlich waren Mäntel gestern auch nicht der ganz große Verkaufsschlager, sieht man von einem Luxemburger in T-Shirt (!) ab, der in einem Laden im Einkaufszentrum der Trier-Galerie gleich zwei mantelartige Jacken erstand. Schließlich gab's kräftige Rabatte.

Der Mantelsonntag kam gestern schwer aus den Startlöchern. Um 12.30 Uhr, eine halbe Stunde vor Öffnung der Läden, war erst die Hälfte der rund 3000 Plätze in den Trierer Parkhäusern und Tiefgaragen belegt. Erst gegen 14 Uhr meldeten die Großgaragen volles Haus, und die große Stunde der Falschparker brach an. Das Ordnungsamt drückte offenbar ein Auge zu. Kunden nach Trier locken und dann Knöllchen verteilen - das passt nicht so recht, denn der gestrige Andrang war auch hausgemacht. Die City-Initiative hatte - traditionsgemäß zum Mantelsonntag - auf einen Park&Ride-Service verzichtet. "Schweren Herzens, aber wir hätten uns diese Ausgabe nicht leisten können", bedauerte die Vorsitzende Karin Kaltenkirchen.

Zum Verkehrs-Chaos kam es aber nicht: "Alles weitgehend im Lot", hieß es bei der Polizei. Dafür herrschte in der Fußgängerzone ab etwa 14.30 Uhr Hochbetrieb. Auch die Warenhäuser präsentierten sich voll, aber der relativ übersichtliche Andrang an den Kassen zeigte, dass längst nicht jeder dem Konsum frönte. Noch nicht. "Ich lasse mich inspirieren, was ich zu Weihnachten haben möchte oder vielleicht selber verschenke", meinte Nicole Müller aus Merzig.

Bettina Mann aus Trier-Euren, sonst eher "Fernbleiberin an offenen Sonntagen", zeigte sich gestern froh, Versäumtes nachholen zu können: "Ich war den ganzen Samstag mit den Kindern unterwegs. Wie gut, dass ich heute Lebensmittel einkaufen kann."

Ganz oben in der Kundengunst standen Damen- und Herrenkonfektion und Stiefel. "In diesen Bereichen haben wir tolle Umsätze erzielt", bestätigte Winfried Sonntag (Karstadt). Insgesamt sei, so sein für den gesamten Trierer Einzelhandel repräsentatives Fazit, der Mantelsonntag 2009 etwas schwächere verlaufen als im Vorjahr. Dennoch herrschte nach dem Wochenende großer Jubel, denn der Samstag war völlig überraschend "sehr gut bis phänomenal" verlaufen. Sonntag: "In der Addition war das ein Super-Wochenende."

Sonntags einen Mantel kaufen - das ist immer noch drin. Triers vierter und letzter offener Sonntag 2009 ist der erste Advent (29. November).

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