Mariahofer kämpfen für die Ladenpassage

Trier-Mariahof · Die Zukunft der Ladenpassage in Mariahof bleibt ungewiss. Immer mehr Geschäfte werden schließen. Das hat Ortsvorsteherin Maria Marx in der Sitzung des Ortsbeirats prognostiziert.

Trier-Mariahof. "Wegen zu geringer Nachfrage müssen wir diese Filiale leider schließen", steht an der Glastür der Fahrschule in der Mariahofer Ladenpassage. "Wir schließen zum 30. 10.", ist beim Lotto-Laden zu lesen, "Ladenlokal zu vermieten" am Supermarkt, Rabatte wegen Geschäftsaufgabe gibt es im Blumengeschäft.
Wenn das Geschäftssterben in Mariahof so weitergehe, blieben nur noch die Apotheke und die Sparkasse, sagte Jutta Albrecht (CDU) in der Sitzung des Ortsbeirats empört. "In den vergangenen 14 Tagen habe ich von zwei Schließungen gehört", sagte sie.

Angst vor Verwahrlosung


Der Supermarkt ist bereits seit Dezember zu (der TV berichtete). Die Fahrschule mache zu, und die Gutsschenke suche einen Pächter, informierte Ortsvorsteherin Maria Marx (CDU). Im Oktober würden der Blumenladen und der Lotto-Laden schließen.
Und ob die Bäckerei im Ladenzentrum bleibe, sei noch ungewiss. Diese müsse ihren jetzigen Standort verlassen, weil die Arztpraxis vergrößert werde. Am liebsten würden die Bäckereibetreiber gemeinsam mit einem Frischemarkt in die Räume des ehemaligen Supermarkts, sagte Marx. Dieser allerdings führe zurzeit eine Rentabilitätsrechnung durch, die noch nicht abgeschlossen sei.
"Ich mache mir große Sorgen, was mit unserem Stadtteil passiert", sagte Albrecht. "Wir wollten nie einen Stadtteil, in dem man nur wohnt und schläft, ohne einen Ort zur Kommunikation." Wenn auch noch der Friseur schließe, "haben wir eine tote Ladenpassage". Die Folgen: Verschmutzung und Vandalismus.
Sie habe in vielen Gesprächen mit verschiedenen Partnern versucht, Lösungen zu suchen, sagte Marx. "Wenn sich ein gut geführter Supermarkt ansiedelt, dann haben auch die kleineren Geschäfte eine bessere Chance", ist sie sich sicher.
Einziger Lichtblick: Die Pfarrgemeinde und der Caritasverband Trier eröffnen im Dezember im Lotto-Laden ihr Stadtteilbüro. Dort entsteht ein Bürgertreff, eine Art Ehrenamtsbörse, zudem bieten Verbände dort Beratung und Dienste an.
Albrecht forderte die Mariahofer auf, "alles zu tun, die leerstehenden Räume wieder mit Geschäften zu füllen". Dazu gehörten nach Auffassung von Jörg Hahn, WG Lehmann, auch marktgerechte Mieten und dass die Bürger einen Teil ihres Einkaufs vor Ort tätigen.
Ein weiteres kontrovers diskutiertes Thema im Stadtteil ist die Ausweisung von verkehrsberuhigten Bereichen im Stadtteil. Der Ortsbeirat befürchtet, dass dann dringend benötigte Parkplätze wegfallen. In der Greiffenklaustraße bleibe die Anzahl gleich, sagte Marx. Sie versprach, sich mit der Arbeitsgruppe "Sanierung der Straßen und Wege im Stadtteil Mariahof" intensiv mit dem Thema zu beschäftigen.

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