Marienstift als Buch

TRIER. Die Gesellschaft für nützliche Forschungen, die Trier-Gesellschaft und Autor Franz-Josef Heyen haben ein neues Werk der wissenschaftlichen Reihe "Germania Sacra" vorgestellt. Es befasst sich mit dem "Marienstift in Trier-Pfalzel". Bei der Präsentation wurde des ehemaligen Direktors des Trierer Landesmuseums, Heinz Cüppers, gedacht.

Nathalie Kruppa vom Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen erläuterte den rund 50 überwiegend einheimischen Zuhörern die Bedeutung der neuesten Publikation "Das Marienstift in Trier-Pfalzel" von Franz-Josef Heyen. Sie stehe im Rahmen eines Forschungsprojekts über die Kirche des Alten Reiches. 51 Bände seien darin bereits erschienen. Inhaltlich solle die Reichskirche (ohne Italien und Burgund) von ihrer mittelalterlichen Gründungsphase bis zur Reformation und Säkularisation in historisch-statistischer Weise beschrieben werden. Nach einem festen Schema entstünden so nützliche Handbücher, die vor allem als Basisinformationen für weitere wissenschaftliche Fragestellungen genutzt werden sollen. Forschung über Pfalzeler Stift soll weitergehen

Jedes der Bücher sei so aufgebaut, dass die behandelten kirchlichen Stifte miteinander vergleichbar seien. So gibt auch "Das Marienstift in Trier-Pfalzel" nach den Abhandlungen über St. Paulin (1972) und St. Simeon (2002) unter anderem Auskunft über das religiöse und geistige Leben, die Verfassung und Verwaltung oder Besitzbeschreibungen. Heyen würdigte die "hervorragend gut erhaltene Bausubstanz" des Pfalzeler Stifts und forderte die Spezialisten auf, mit der Forschung fortzufahren. Sein Werk sei als Handbuch jedoch nur "Peanuts und Glied in einer Kette", das mit 129 Euro "zu teuer" sei. "Das wissen wir alle", sagte der Autor über den 437 Seiten starken Band. Am Ende gedachte auch er noch einmal seines "liebenswerten Freundes" Heinz Cüppers und ermutigte dessen Witwe Gudrun, "das Erbe anzutreten". Die Vertreterin des Max-Planck-Instituts forderte er unter dem Beifall der schmunzelnden Zuhörer auf, die Arbeit von Gudrun Cüppers über die Trierer Kurien zu übernehmen und finanziell zu unterstützen.Gedenken an Heinz Cüppers

Lukas Clemens, Vorsitzender der Gesellschaft für nützliche Forschungen, hatte zuvor die Neuerscheinung in der Pfarrkirche in Pfalzel als das "neueste, grundlegende Buch in der Kategorie der kirchlichen Stifte" gewürdigt und an den ehemaligen Direktor des Landesmuseums, Heinz Cüppers, erinnert. Auch lobte der Vorsitzende der Trier-Gesellschaft, Gerd Burscheid, seinen im Februar verstorbenen Vorgänger als anerkannte Kraft in der Trierer Denkmalpflege, dem es gelungen sei, "bürgerschaftliche Hilfe zu bündeln, sie zu einer festen Institution zu entwickeln und ihr ein geistiges Gerippe zu geben". Mit der Entscheidung, das neueste Werk der historisch-statistischen Reihe der "Germania Sacra" in Cüppers' Heimat Pfalzel vorzustellen, würden "zwei Lebenswelten miteinander verknüpft", so Burscheid.

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