Markttreiben wie im Mittelalter in Mertesdorf

Mertesdorf · Der Verein "Forum Gaudi" holt das Mittelalter in die Gegenwart. Für den 17. mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Mertesdorf haben die Mitglieder viele Attraktionen und ein tolles Programm organisiert.

 Wer zum Mittelaltermarkt kommt, muss passend gekleidet sein: Ortsbürgermeisterin Ruth Wilhelm (Vierte von links) informiert über das Angebot. TV-Foto: Dietmar Scherf

Wer zum Mittelaltermarkt kommt, muss passend gekleidet sein: Ortsbürgermeisterin Ruth Wilhelm (Vierte von links) informiert über das Angebot. TV-Foto: Dietmar Scherf

(dis) Auf dem Parkplatz vor der Ruwertalhalle herrschte reges, aber nicht alltägliches Treiben. Der Mertesdorfer Verein "Forum Gaudi" hatte zu seinem 17. mittelalterlichen Weihnachtsmarkt eingeladen. Vorsitzender Rudi Becker: "Zum ersten Mal findet er an zwei Tagen und an einer anderen Stelle im Ort statt." Viele neue Aussteller wollten ihre Stände aufbauen, deshalb war der Platz am Gemeindehaus zu klein geworden, und der Verein beschloss, sein "Lager" an der Ruwertalhalle aufzuschlagen. Für Ortsbürgermeisterin Ruth Wilhelm ist der Markt eines der wichtigen Ereignisse im Dorfleben. Den Platz hatten die rund 60 Helfer dem Mittelalter-Thema gemäß hergerichtet. Durch einen Torbogen erreichten die Besucher die Stände. In der Mitte des Platzes lud ein mit Hackschnitzeln bestreutes Rund laut Anschlag die "Kindlein halber und ganzer Schwertlänge ein, auf den festlich geschmückten Rössern des Ritters zu reiten". Ritter, Mägde, Bauern, Handwerker und vornehme Herrschaften prägten das Markttreiben. Ritter Johann von Kimbelstein alias Herman Pütz (Reinsfeld) gab auf seinem Ross das Startzeichen zur 17. Auflage des Mittelaltermarkts. Der begann mit einem Festzug, bei dem sich Graf Georg zu Veldenz (Gilbert Haufs-Brusberg) mit seiner liebreizenden Gattin und den Gauklern, Rittern, Spielleuten und ihrem Gefolge Richtung Festplatz aufmachten.

Damit alles in geordneten Bahnen laufen konnte, "reichlich Silberlinge" ausgegeben wurden, verlas Graf Georg die Marktordnung. "Für Bettler, Zechpreller, Streitsüchtige, Dirnen und Diebe gelten besondere Verordnungen, die an der Richttafel am Pranger angeschlagen sind", sagte er. Zum Ende des Marktes seien die Wachleute angehalten, das Volk zügig vor das Tor zu schaffen, und herumgrölende Zecher würden an die Schergen des Büttels übergeben. Als nach zwei Tagen der Ruf des Nachtwächters erklang, hatten viele Besucher einen Sprung in die Vergangenheit erlebt.

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