Marodes Pflaster in der Trierer Simeonstraße wird erst 2017 weiter ausgetauscht

Trier · Einige Geschäftsleute und Passanten wird’s freuen, beim Tiefbauamt hingegen herrscht Frust: Der Pflasteraustausch in der Simeonstraße ist für dieses Jahr geplatzt. Der zweite Bauabschnitt, der in Kürze starten sollte, muss neu ausgeschrieben werden und verschiebt sich auf Anfang 2017.

Ratatazong - und weg sind die alten Steine. Was schon 2015 begonnen wurde, sollte bald in die nächste Runde gehen. Doch daraus wird erst mal nichts. Der zweite von insgesamt vier Bauabschnitten des Pflasteraustauschs in der Simeonstraße muss neu ausgeschrieben werden. Die ursprüngliche Ausschreibung sei, so ist aus dem Rathaus zu erfahren, frisch aufgehoben worden. Grund: Die Kostenschätzungen der Stadt und das einzige eingegangene Angebot (einer Arbeitsgemeinschaft zweier Firmen) lagen zu weit auseinander. "In solch einem Fall dürfen wir den Auftrag nicht vergeben", erläutert Bernd Ksyk (48), Abteilungsleiter im Tiefbauamt.

Die Situation bezeichnet er aus städtischer Sicht als "frustrierend": "Wir haben sehr viel Energie und Zeit in die Vorbereitung des zweiten Bauabschnitts gesteckt. Direkt nach der ADAC-Rallye am 22. August sollte es losgehen mit den Arbeiten - und nun können wir quasi wieder von vorn beginnen."

Was bedeutet: Voraussichtlich im Oktober gibt es eine Neuausschreibung, "von der wir uns ein wirtschaftlicheres Angebot erhoffen". Sollte es so kommen, dann kann Anfang 2017, sobald die Witterung es erlaubt, gebaut werden: Auf einer Fläche von 1100 Quadratmetern altes Pflaster aus den frühen 1980er Jahren raus und neue Natursteine samt etwa 5 Zentimeter Betontragschicht rein.

Das hat im ersten Bauabschnitt (780 Quadratmeter zwischen Hauptmarkt und Moselstraße; Kosten: 214?000 Euro) gut geklappt. "Wir hatten trotz aller unvermeidlichen Beeinträchtigungen durch Lärm und Absperrung der Arbeitsfelder nur zwei negative Reaktionen", resümiert Projektleiter Marco Bart (37). Die geplante Fortsetzung in diesem Jahr, in deren Zuge auch eine Rollstuhlspur entstehen sollte, stand von Beginn an unter einem ungünstigen Stern. Viele Geschäftsleute monierten, die Arbeiten würden mit der Nero-Ausstellung kollidieren, die das Fußgängeraufkommen in der hochfrequentierten Simeonstraße noch weiter steigert. Und dann auf dem Weg ins Stadtmuseum, einem der drei Ausstellungsorte, eine Baustelle, die zwar in fünf Teilabschnitten vonstatten gehen sollte, aber immer irgendwo ein Nadelöhr gebracht hätte ...

Peter Zender (de Bücherladen) spricht vielen Händlerkollegen aus der Seele: "Gut, dass uns Trie?rern und den Touristen das dieses Jahr erspart bleibt", atmet der 52-Jährige auf. Dass das marode Pflaster in der Sim ersetzt werden muss, steht allgemein außer Frage. Marco Bart spricht von einer "Problemzone. Die Steine und die Fugen sind aufgrund der hohen Beanspruchung auch durch den Lieferverkehr völlig marode." Deshalb könne er auch nicht versprechen, dass es, wenn es die Verkehrssicherheitspflicht erfordert, nicht doch wieder einzelne Reparaturaktionen mit Asphalt geben werde.

Auch ist unklar, wann nun die Bauabschnitte 3 (800 Quadratmeter) und 4 (1180 Quadratmeter) über die Bühne gehen werden. Ursprüngliches Ziel war es, jedes Jahr einen Abschnitt abzuarbeiten und Ende 2018 fertig zu sein mit dem Pflasteraustausch in der Sim zwischen Hauptmarkt und Margaretengässchen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort