Trier. (gkl) Es ist fast schon ein Markenzeichen Joachim Reidenbachs, für Konzerte in der Basilika St. Paulin Nischen zu finden, die bisher nicht genutzt wurden.Bestes Beispiel sind die Sylvesterkonzerte, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Nun hat Reidenbach eine neue Idee gehabt, die er dieses Jahr schon zum zweiten Mal umgesetzt hat: Orgelmatineen heißt das Zauberwort, mit dem er auf sich und die Orgel in seiner Kirche aufmerksam machen will. Insgesamt vier Mal öffnen sich sonntags um 10.15 Uhr die Basilika-Pforten und laden zu einem halbstündigen Konzert, bevor um 11 Uhr das Hochamt beginnt. Rund 80 Musikfreunde wollten sich bei der ersten Matinee durch die Musik auf die Feier des Gottesdienstes einstimmen lassen, für deren Ausführung die Organistin Carola Mäcke verantwortlich zeichnete. Neben ihr werden an den kommenden drei Sonntagen die Trierer Organisten Matthias Balzer und Kantor Martin Bambauer sowie der Neuwieder Dekanatskantor Klaus Ewers die Gestaltung übernehmen.Lautstark und teilweise überzogen

Bei Mäckes lautstarker und teilweise tempomäßig recht überzogener Matinee zeigte sich der Schwachpunkt der Veranstaltungen. Nach Johann Sebastian Bachs Toccata und Fuge d-Moll, BWV 565, dem Adagio aus der ersten Orgelsonate von Felix Mendelssohn Bartholdy und einer eigenen Bearbeitung von Sergej Prokofiew improvisierte Mäcke über Texte aus der Offenbarung des Johannes. Mäckes teilweise recht plakativen musikalischen Auslegungen der Passagen wurden für die Zuhörer immer wieder durch Kirchgänger gestört, die sich nach und nach zum Gottesdienst einfanden. Die Matinee mit Matthias Balzer findet morgen, Sonntag, 10.15 Uhr statt.