Meckerer bleiben zu Hause

EHRANG. (gsb) Alle meckern, doch kaum einer tut was: Der Initiative des Ehranger Ortsvorstehers Günther Merzkirch, das Geländer an der Kyll gegenüber der ehemaligen Blumenfabrik zu streichen, haben sich nur wenige Bürger angeschlossen. Die Folge: Sieben Leute plagten sich an drei Tagen mit dem 60 Meter langen Geländer ab.

Stimmung und Motivation seien gut, versicherte der grauhaarige Mann in Anstreicherkluft um die Mittagszeit. Zumindest zu dieser Uhrzeit stimmte das wohl, als die Truppe eine von Ehranger Geschäftsleuten gesponserte Brotzeit zu sich nahm. Dann griffen sie wieder zu Pinsel und Farbe, um das lange Geländer zu verschönern. Einen Anstrich hatte dieses bitter nötig, wie Klagen aus der Bevölkerung bestätigten. Zwei Tage lang entrosteten die Männer mühsam das Geländer und brachten einen Voranstrich auf. Für Farbe, Utensilien und fachlichen Rat sorgte Malermeister Uwe Koch. Da zu wenige Hilfskräfte gekommen waren, musste die Truppe im Alter von zehn bis 76 Jahren am Samstag erneut antreten. Vorbeifahrende Autofahrer dankten mit freundlichem Hupen und Winken. "Die könnten ruhig mithelfen", konterte mancher. 30 Ortsvereine angeschrieben

Verärgert zeigte sich Ortsvorsteher Merzkirch. Er hatte 30 Ortsvereine und 15 Ortsbeiratsmitglieder mit der Bitte um Hilfe für die Ortskernverschönerung angeschrieben. Zweimal schon hatte es derartige Anstreich-Aktionen gegeben. "Als wir das Geländer auf der Kyllbrücke anstrichen, haben 25 Leute geholfen", erinnert sich Merzkirch. Dieses Mal schwangen außer Privatleuten Mitglieder des MGV Rheinland 1880, des Vereins Schöneres Ehrang-Quint und des VdK die Pinsel. Merzkirch: "Wenn nur ein paar von den Meckerern geholfen hätten, hätte diese Sache nicht drei Tage gedauert."

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