Trier. Der Elektrohändler Mediamarkt erweitert in seinem zehnten Jahr im Alleencenter die Verkaufsfläche. Der Markt, der von Anbeginn in dem 2001 an der Ostallee eröffneten Einkaufszentrum präsent war, übernimmt etwa 500 Quadratmeter Ladenfläche vom benachbarten Modehaus Adler. "Mit jetzt 3500 Quadratmetern sind wir der größte Elektrofachmarkt in der Region", sagt Ralf Reichert, Geschäftsführer des Marktes in Trier. Reichert ist selbst unternehmerisch an dem Markt beteiligt (siehe Extra). Derzeit werden etwa eine Million Euro in den Trierer Standort investiert. Handwerker brachen eine alte Wand ab, erneuerten die Lüftungstechnik und kümmerten sich um den Innenausbau und die Möbelausstattung. Im zur Ostallee liegenden Gebäudeteil werden zudem neue Aufenthalts- und Konferenzräume eingerichtet.
Im Zuge der Neueinrichtung auf der zusätzlichen Fläche wird der gesamte Markt auf den Kopf gestellt. Kaum ein Regal bleibt am gewohnten Platz, fast alle Abteilungen rotieren und werden umorganisiert. Auch das Warenangebot wurde erweitert.
Reichert sieht seine Investition auch als Bekenntnis zum Standort Trier und zum stationären Handel insgesamt. Denn der stationäre Handel, also die Filialen, steht in Konkurrenz zum Internet. Mediamarkt gehört wie Saturn zum Metro-Konzern. Metro hat bereits begonnen, das Sortiment von Saturn online zu vertreiben. Und Mediamarkt soll im kommenden Jahr folgen. Statt von Konkurrenz zwischen dem zukünftigen Onlineangebot und dem Filialhandel spricht Reichert lieber von dem Ziel, beide Vertriebsformen zu "verweben". Die Kunden könnten "Ware online bestellen und im Markt abholen. Stationär bieten wir alle gewünschten Serviceleistungen an. Das ist im Internet nur begrenzt möglich."
Der Geschäftsführer gibt sich überzeugt, dass auch die Leitung der Media-Saturn-Holding an die Zukunft des Filialhandels glaubt. "Es werden zahlreiche neue Märkte, auch in ländlichen Regionen, eröffnet", sagt Reichert. Ein Beispiel ist Bitburg. Dort soll ein sogenannter Verdichtungsmarkt mit etwa halb so großer Fläche wie in Trier entstehen (der TV berichtete).
Finanziell wird sich Reichert nicht an dem Unternehmen dort beteiligen. "Unternehmensphilosophie ist, dass ein Geschäftsführer nur einen Markt voll verantwortet", so der Manager. Ein neuer Laden im eigenen Revier dürfte also nicht unbedingt zur Freude des Trierer Managers sein. Doch er widerspricht: "Der neue Markt in Bitburg ist für uns kein Problem. Wir punkten mit der großen Verkaufsfläche und dem breiten Sortiment."
Mögliche neue Einkaufszentren in der Großregion, etwa in Luxemburg, sind für Reichert "eine Herausforderung, aber keine Gefahr."Extra

Mediamarkt gehört wie der Elektrohändler Saturn zur Media-Saturn-Holding mit Sitz in Ingolstadt. Die Gruppe ist Teil der Düsseldorfer Metro AG, zu der auch Galeria Kaufhof und Real gehören. Die örtlichen Geschäftsführer sind in der Regel mit bis zu zehn Prozent an ihrem Markt in Rechtsform einer GmbH beteiligt. In Trier sind derzeit 80 Mitarbeiter beschäftigt. Vor zehn Jahren waren es etwa 40. Neun junge Menschen machen im Mediamarkt ihre Ausbildung. "Wer gut ist, wird übernommen. Wir bilden nicht für andere aus", sagt Reichert. thie