Mega-Event - voll im Trend

TRIER. "Alles nach Plan!" Das vermelden die Verantwortlichen der Landesgartenschau (LGS) 105 Tage vor deren Eröffnung für den baulichen Sektor. Nicht ganz zufrieden sind sie allerdings mit der etwas schleppenden Entwicklung des Veranstaltungsbereichs. Doch das soll sich ändern.

440 000 Quadratmeter Gesamtfläche, 45 000 Quadratmeter Spielraum, 4000 Quadratmeter Wechselflor, 1200 Quadratmeter Hallenschau... Die Landesgartenschau in Trier kann nicht nur mit Zahlen werben. "Im Zauber der Elemente" wird das Großereignis vom 22. April bis 24. Oktober stehen, das von ihren Machern unbescheiden "Kulturgartenschau" genannt wird. Mehr als eine Million Besucher sollen auf den Petrisberg kommen, aus Trier, aus der Region, aus ganz Deutschland und Europa. Für eine stattliche Anzahl Luxemburger Gäste garantiert nicht nur der gute Ruf Triers als Einkaufsstadt im Ländchen. Auch die Kooperation der Gartenschau mit der Stadt Luxemburg sichert die Aufmerksamkeit der Nachbarn. Eine ganze Reihe eigener Begrünungsprojekte werden dort als "LGS-Außenstellen" zu bewundern sein. Auf dem ehemaligen Kasernen-Plateau in Trier wird die begehbare Stahl-Skulptur "Turm Luxemburg" für Aufsehen sorgen. "Für den Turm beginnen in diesen Tagen die Stahlarbeiten", sagt LGS-Pressesprecher Wolfgang Rommel, der zum Stand der Vorbereitungen der Gartenschau fast nur Positives vermelden darf. Alle baulichen Aktivitäten seien im Zeitplan. Der ruhige Herbst mit seinen vielen schönen Tagen hatten dafür gesorgt, dass Bauarbeiter, Landschaftsgestalter und Gärtner viel weiter kamen, als dies ursprünglich geplant war. So sind drei Spielplätze bereits fertig, die mit dem vierten ein drei Hektar großes Spielparadies für Kinder bilden werden. Sie bleiben ebenso wie der 1,5 Hektar große Waldspielplatz, mit dessen Bau heute begonnen wird, auch nach dem Ende der Gartenschau erhalten. Gemeinsam mit dem neuen Sportplatz, den angrenzenden Bereichen für Trendsportarten, Teilen der Gartenanlage, neuen Wegen und dem gepflegten Wald bilden sie ein neues Naherholungsgebiet für ganz Trier. Besonders profitieren werden allerdings die Bewohner des neuen Stadtteils, der auf dem ehemaligen Kasernenareals entsteht. Nur durch die Verbindung des Gartenschauprojekts mit der neuen Nutzung des einstigen Militärgeländes wird die LGS Trier in dieser Form überhaupt möglich. Denn von den 15,2 Millionen Euro Gesamtinvestitionsvolumen entfallen "nur" 6,7 Millionen auf die Landesgartenschau, wobei 5,4 Millionen das Land trägt. 8,3 Millionen Euro investiert die Entwicklungsgesellschaft Petrisberg (EGP), die aus dem Kasernengelände eben jenen neuen Stadtteil macht, der von den Bereichen Wohnen, Wissenschaft (Erweiterung Universität; Wissenschaftspark) und Freizeit besteht. Der "Trick" bei der Sache ist, dass viele Baumaßnahmen für die Landesgartenschau - vor allem Straßen, Wege und Freizeiteinrichtungen - gleichzeitig die Infrastruktur des Entwicklungsgebiets Petrisberg bilden. Ausschließlich Investitionen für die Gartenschau sind beispielsweise die Kosten für die Instandsetzung der Kasernenbauten, die für Ausstellungen genutzt werden. "Diese Arbeiten laufen auf Hochtouren", berichtet Wolfgang Rommel. Heftig gearbeitet wird auch am Gastronomie-, Sport- und Service-Zentrum, welches allerdings in Verantwortung der Stadt im Bereich des bereits fertigen neuen Sportplatzes entsteht. Der Wasserturm und das dazugehörige Gelände sind bereits in Verantwortung der Stadtwerke saniert. Fertig ist das große Wasserband, an dem auch innovative Reihenhäuser bereits im Rohbau. Sie werden zwar von privaten Investoren gebaut, dienen während der Gartenschau aber als Besichtigungsobjekte für experimentelles Bauen. Am Wasserband, das einen Teil der Flächenentwässerung sichert, findet sich auch eine Bühne, auf der während der Gartenschau zahlreiche kleinere Konzerte stattfinden sollen. Wer genau dort spielen wird, ist allerdings zum Teil noch ebenso unklar wie die Antwort auf die Frage nach den kulturellen Großveranstaltungen. "Viele Künstler schließen leider keine langfristigen Verträge ab", sagt LGS-Geschäftsführer Roman Schleimer, der liebend gerne bereits jetzt massiv auch mit Veranstaltungen werben würde. In spätestens vier Wochen sollen aber eine ganze Reihe von Events unter Dach und Fach sein. Im Gespräch ist auch mindestens ein Konzert mit einem Musiker oder einer Band, der die 15 000 Besucher anziehen kann. Die Einnahmen daraus sind auch deshalb notwendig, um das Veranstaltungs-Budget aufzubessern. Derweil stößt der Literaturwettbewerb auf große Resonanz. Und auch eine Verwendung für die mittlerweile bekannte Echo-Kuppel, einem halb kugelförmigen Betongebäude von etwa acht Metern Durchmesser, ist gefunden. Wolfgang Rommel: "Der renommierte Klangkünstler Burkard Schmiedel aus Würzburg beginnt am 8. Januar mit seiner Arbeit." Thema: "Das fünfte Element".

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