Mehr als heiße Luft: Unterhaltung für Tausende

Föhren/Hetzerath · Die Mosel-Ballon-Fiesta hat an drei Tagen 78 Ballonteams und rund 20 000 Zuschauer auf dem Industriepark Region Trier (IRT) zusammengeführt. Weitere Mitwirkende: Fallschirmspringer, Privatpiloten, Modellbauer und zahlreiche freiwillige Helfer.

Föhren/Hetzerath. "Dieses Treffen hier hat ein besonderes Flair, und fantastisch ist die Landschaft ringsum, besonders wenn es übers Moseltal geht", sagen die beiden Ballonpiloten Erika und Reiner Schröder aus Eitdorf bei Bonn. Mit ihren Helfern Corinna und Jürgen Steickmann sind sie nun zu ersten Mal nach Föhren gekommen. Dabei lassen sie es eher ruhig angehen - es gibt bei den Wettfahrten zwar Preise zu gewinnen, aber "es kommt uns mehr auf den Spaß an". Doch als beim Wettbewerb am Samstagmorgen nach einem Start bei Hetzerath das Zielkreuz auf dem Föhrener Flugfeld neben dem IRT in Sicht kommt, wird Reiner doch vom Ehrgeiz gepackt: Durch Steigen und Fallen lotet er den günstigsten Wind aus - exakt aufs Zielkreuz kommt aber sein Ballon nicht, doch es reicht zur sanften Landung auf dem Flugplatz.
Drei Wettbewerbe stehen an den beiden Tagen auf dem Programm: Die besagte Zielanfahrt und zwei sogenannte Fuchsjagden, bei denen ein Vorausballon - der Fuchs - einen Zielpunkt draußen in der Landschaft markiert, den die Nachfolger versuchen anzufahren. Beim Publikum sind die Fuchsjagden sehr beliebt, denn sie beginnen mit den spektakulären und farbenfrohen Massenstarts aller Ballons.Familientag mit Volksfestcharakter


Volksfestcharakter hat der große Familientag am Samstag, bei dem für Jung und Alt viel geboten wird. Schnell ist der Rand des Flugfelds dicht gesäumt, als die Wengerohrer Lieser-Falken ihre rasenden Flugmodelle präsentierten. Und tosenden Beifall gibt es für Moselweinkönigin Maria Steffes, als sie nach einem mutigen Tandem-Fallschirmsprung heil und etwas zittrig den Boden erreicht.
Die Kinder sind besonders begeistert vom neuen Bungee-Run, dem kräftezehrenden Lauf gegen das Gummiseil. Erstmals gekommen sind Berufsschüler und Lehrer aus Oldenburg und Ungarn mit ihrem grenzüberschreitenden Comenius-Projekt der EU. Sie präsentieren einen gemeinsam gebauten Modell-Heißluftballon, der immer noch über stattliche Ausmaße verfügt.
Bei der Fiesta 2012 hatten die Teams und ihr Publikum unter sengender Hitze gelitten - diesmal zeigt sich Petrus eher wechsellaunisch: Bei angenehmen Temperaturen gibt es am frühen Samstag fast zu wenig Wind für die Ballonfahrer. Dann frischt der Wind am Nachmittag so sehr auf, dass fast der großer Abendstart infrage steht - letztlich aber gerade noch möglich ist. Ideale Bedingungen herrschen wieder am Abend, als bei Dunkelheit der Night-Glow, das bunte Nachtleuchten einiger Ballone, das Programm beschließt, bevor an den Ständen bei Livemusik weiter gefeiert wird.Extra

Zwei "Zwischenfälle" gab es bei der Fiesta: Als "Notlandung" deklarierte die Polizei eine Ballonlandung bei Traben-Trabach am Freitagabend. Nach Angaben der Festleitung hatte der Ballon einen Baum gestreift, wobei seine Hülle leicht beschädigt wurde. Ernster war ein Vorfall am Samstagabend, bei dem eine Besucherin nach einem Wespenstich eine allergische Reaktion erlitt. Im Einsatz waren danach der Malteser Hilfsdienst und der Rettungshubschrauber aus Wittlich. Veranstaltet wird die Fiesta vom Schweicher Ballonhersteller Schroeder fire balloons und dem Industriepark. Der Reinerlös dient örtlichen Jugendprojekten und der Welthungerhilfe. Als freiwillige Helfer dabei sind der Verein Bekond Aktiv und die Feuerwehren Föhren und Naurath/Eifel. f.k.

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