Mehr Ehrenamtliche braucht das Land

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) hat sich bei einem Besuch in Trier für eine Ausweitung des ehrenamtlichen Engagements ausgesprochen. "Die Bürgergemeinschaft muss wachsen", sagte Beck bei einer Diskussion mit Vereinsvertretern.

Trier. (sey) Bürgerhaus Trier-Nord am Montagabend: Im Innern des schmuck renovierten Gebäudes warten rund 100 Vertreter von regionalen Vereinen und Verbänden auf die Ankunft des Mainzer Ministerpräsidenten. Kurt Beck ist zu diesem Zeitpunkt ein paar Häuserblöcke entfernt, informiert sich über die Wohnungsgenossenschaft Am Beutelweg und das Projekt Soziale Stadt. Besonders beeindruckt, sagt Beck später, habe ihn das Gespräch mit einer alleinerziehenden Mutter von vier Kindern. "Sie hat einen Job, Wohneigentum und engagiert sich noch für andere. Was hätte diese Frau alles leisten können, wenn die Vorzeichen anders gewesen wären?!", so die rhetorische Frage des Ministerpräsidenten.

Trier-Nord, das war über Jahre hinweg Triers Problembezirk, auch wenn diesen Begriff heute niemand der Verantwortlichen mehr gern in den Mund nimmt. Es hat sich auch viel getan in den vergangenen zehn Jahren, seit Kurt Beck das letzte Mal vor Ort war. "Da hat es hier noch reingeregnet", sagt Heinrich Hermann, der Chef des Trägervereins, "heute dagegen sind die Bedingungen optimal." "Trier-Nord hatte enormen Aufholbedarf und ist jetzt gut aufgestellt", meint auch Quartiersmanagerin Maria Ohlig. "Natürlich gibt es noch viele Probleme, aber die Bürger sind stolz auf ihren Stadtteil."

"Ein vorbildliches Projekt", urteilt der Ministerpräsident, "auch wegen des ehrenamtlichen Engagements." Ähnlich lobend hatte sich Kurt Beck zuvor auch bei einem Besuch des Hauses der Familie in der Christophstraße geäußert. In dem Gebäude sind zehn soziale und karitative Vereine untergebracht. Laut Beck ist jeder Dritte der 4,1 Millionen Rheinland-Pfälzer ehrenamtlich aktiv. Da es immer mehr junggebliebene Rentner gebe, sei es möglich, die Zahl der Ehrenamtlichen noch zu steigern, sagt der Ministerpräsident.

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