Mehr Einbrüche im Trierer Stadtgebiet

Zehn Wagenaufbrüche und drei Einbrüche in Wohnhäuser hat die Polizei Trier in den letzten Tagen gemeldet. Noch untersucht die Kripo, ob hier eine Tätergruppe mehrfach zugeschlagen hat. Generell hat die Zahl der Einbrüche in Trier im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen.

 Schnell ist das Fenster aufgebrochen: Die Polizei Trier registrierte seit Jahresbeginn 78 Einbrüche im Stadtgebiet. 21 wurden bisher aufgeklärt. Foto: dpa

Schnell ist das Fenster aufgebrochen: Die Polizei Trier registrierte seit Jahresbeginn 78 Einbrüche im Stadtgebiet. 21 wurden bisher aufgeklärt. Foto: dpa

Trier. Drei Häuser in der Innenstadt hatten die Täter am vergangenen Sonntag im Visier: In der Nellstraße, der Hermesstraße und der Zeughausstraße stiegen sie ein, stahlen Bargeld und Schmuck und richteten Schäden von mehreren Tausend Euro an (der TV berichtete). Parallel dazu registrierte die Polizei in den letzten Tagen zehn Wagenaufbrüche von Trier-Ost über die Innenstadt bis zum Moselufer. Während die Automarder schon aufgrund der Tatorte - eine klar erkennbare Schneise durch die Innenstadt - die Vermutung nahelegen, dass hier ein oder mehrere Täter in einer Serie zugeschlagen haben, ist ein Zusammenhang zwischen den drei Hauseinbrüchen noch nicht bewiesen.

Die Kripo ermittelt und hat auch bereits Spuren gefunden. "Diese werden darüber Aufschluss geben, ob die Einbrüche vom Sonntag direkt miteinander in Verbindung stehen", meldet Polizei-Sprecherin Monika Peters. "Die zeitliche Nähe der Taten kann auch ein Zufall sein."

Die Zahl der Wohnungseinbrüche innerhalb der Stadt Trier ist deutlich gestiegen. Im ersten Halbjahr 2009 wurden der Polizei 57 Einbrüche gemeldet, zwischen Januar und Juli 2010 sind es 78.

Mit der Zahl der Fälle stieg auch die Aufklärungsquote leicht an. 19,3 Prozent der Einbrüche in den ersten sechs Monaten des Jahres 2009 wurden von der Kripo gelöst. Im gleichen Zeitraum 2010 kamen die Ermittler in 26,9 Prozent der Fälle den Tätern auf die Spur. Polizeipräsident Lothar Schömann hatte bereits im März angekündigt, die Aufklärungsquote bei Haus- und Wohnungseinbrüchen verbessern zu wollen.

Dennoch: Nach der aktuellen Kriminalstatistik ist es in Rheinland-Pfalz nirgendwo so sicher wie in Trier, auch wenn nur 20 Prozent der jährlich 600 Einbrüche zwischen Prüm, Idar-Oberstein, Hermeskeil und Trier aufgeklärt werden. Laut Statistik ist die Chance, Opfer einer Straftat zu werden, nirgendwo im Land so gering wie im Raum Trier. Außerdem scheitern 200 Einbruchsversuche pro Jahr an guten Sicherungen oder aufmerksamen Nachbarn.Extra Die Kriminalpolizei rät: "In einer aufmerksamen Nachbarschaft haben Einbrecher, Diebe und Betrüger kaum eine Chance" sagt Kriminalhauptkommissar Elmar Esseln, Leiter des Polizei-Beratungszentrums in der Palaststraße in Trier. "Nachbarn sollten über das Thema sprechen und Rufnummern austauschen." Hauseingänge, Keller- und Speichertüren sollten immer verschlossen bleiben. In Mehrfamilienhäusern sollten die Bewohner genau prüfen, wer ins Haus will, bevor sie den Türöffner drücken. Dichte Hecken und Sträucher vor Einfamilienhäusern bieten nicht nur den Bewohnern, sondern auch Einbrechern Sichtschutz. "Deshalb sollte man auf dichte Bepflanzung vor allem vor Balkon- und Terrassentüren verzichten", betont Esseln. Im Ernstfall - Hilferufe, eine ausgelöste Alarmanlage oder ein zertrümmertes Fenster - sollte sofort die Polizei über den Notruf 110 (bei Handys 112) verständigt werden. (jp)

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