Mehr Hochwasserschutz für Fell

Die ökologische Funktionsfähigkeit des Feller- und Nosserbachs soll zur Vorbeugung von Hochwasser wiederhergestellt werden. Die Beschlüsse im Feller Gemeinde- und Schweicher Verbandsgemeinderat sind gefasst, eine Machbarkeitsstudie liegt vor. Eine Entscheidung aus Mainz über die Förderung wird in diesen Tagen erwartet.

 Frank Hömme (rechts) und Elmar Gatzen (Zweiter von links) vom Planungsbüro Hömme erläutern Fells Ortsbürgermeister Rony Sebastiani und seinem Beigeordneten Hermann Spanier (links) die Machbarkeitsstudie. TV-Foto: Katja Bernardy

Frank Hömme (rechts) und Elmar Gatzen (Zweiter von links) vom Planungsbüro Hömme erläutern Fells Ortsbürgermeister Rony Sebastiani und seinem Beigeordneten Hermann Spanier (links) die Machbarkeitsstudie. TV-Foto: Katja Bernardy

Fell. Der Fellerbach entspringt im Hochwald, bei Beuren in der Verbandsgemeinde Hermeskeil. Östlich von Thomm tritt er in das Gebiet der Verbandsgemeinde Schweich ein. Dort durchströmt er das idyllische Grundbachtal, fließt durch die Gemeinden Fell und Fastrau und mündet bei Longuich in die Mosel. Ruhig plätschernd. Doch wenn es zu heftigen Niederschlägen kommt, mussten einige Feller Haushalte in den vergangenen Jahren immer wieder mit Hochwasser kämpfen.

Das soll sich ändern: Die Verbandsgemeinde Schweich hatte das Planungsbüro für Regional- und Umweltentwicklung Hömme mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Ziel der Studie war es, Maßnahmen aufzuzeigen, die nach den Förderrichtlinien der "Aktion blau" des Landes Rheinland-Pfalz gefördert werden können.

Mitarbeiter des Planungsbüros haben den Fellerbach oberhalb des Ortes auf einer Länge von 4500 Metern untersucht und den Nosserbach mit der Fläche des Betonsteinwerks Kesselstatt auf einer Länge von etwa 2700 Metern. Das Ergebnis: Der Fellerbach soll in drei Teilbereichen renaturiert werden. Ebenso der Nosserbach im Bereich der Fläche des ehemaligen Betonsteinwerks Kesselstatt. Insgesamt bescheinigte das Planungsbüro dem Fellerbach einen überwiegend befriedigenden Gewässerzustand, der Nosserbach ist "völlig verändert". Weiter bestätigte die Studie das, worunter immer wieder einige Feller Haushalte leiden: eine ausgeprägte Hochwasserproblematik im Ort. Zum einen, weil der Bach bei starkem Regen viel Holz und Steine in den Ort transportiert und zum anderen, weil das Ufer in der Ortsmitte zugebaut ist.

Was soll verbessert werden? Dort wo der Nosserbach wohl durch einen 300 Meter langen gemauerten Tunnel fließt, soll sein Lauf offengelegt und naturnah gestaltet werden. An drei Bereichen des Fellerbachs sollen Flutmulden so gestaltet werden, dass dort speziell die größeren Teile des mitgeführten Materials angehäuft werden und die Fließgeschwindigkeit bei höheren Wasserständen herabgesetzt wird. Eine marode Brücke soll durch einen Haubenkanal ersetzt werden.

Die Folge der Maßnahmen: Der Großteil des Schwemmguts wird nicht mehr in den Ort transportiert, und somit wird der Hochwasserschutz erhöht. Und: "Die Strukturgüte der Gewässer soll so deutlich verbessert werden", sagt Frank Hömme, Chef des gleichnamigen Planungsbüros. Insgesamt wird die Renaturierungsmaßnahme etwa 460 000 Euro kosten. "Gespräche mit den Grundstückeigentümern werden geführt", sagt Fells Ortsbürgermeister Rony Sebastiani. Aber erst einmal warte man auf "hoffentlich grünes Licht aus Mainz", dass die Maßnahme über die "Aktion blau" gefördert wird.

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