Mehr Mitglieder, mehr Einnahmen und höhere Tarifabschlüsse

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zieht eine positive Bilanz über die regionale Arbeit im Jahr 2010. Das sagte die Geschäftsführerin der Region Trier, Christel Martin, bei der Jahreshauptversammlung in der Europäischen Rechtsakademie vor rund 100 Mitgliedern.

Trier. Es war eine Jahreshauptversammlung, die deutlich politische Positionen bezog.

Gregor Hess, Vorsitzender der Region Trier, forderte bei seiner Begrüßung die Einführung des Mindestlohns. Wie Christel Martin in ihrem Tätigkeitsbericht später ausführte, habe in Europa neben Zypern nur Deutschland keinen Mindestlohn geregelt. Christian Schmitz, Geschäftsführer der DBG-Region Trier, kritisierte den geplanten Sozialausgleich der Bundesregierung und die Regelungen zur Leiharbeit als "ungerechtes System".

Martin zog ein positives Fazit über die Arbeit der NGG in der Region Trier. Zahlen aus ihrem Geschäftsbericht gaben ihr Recht: "Die Mitgliederentwicklung ist erfreulich", verkündete sie. Die Zugänge seien erheblich gestiegen, die Austritte zurückgegangen.

Die NGG Region Trier habe derzeit 3708 Mitglieder, im Vorjahr seien es 3595 Mitglieder gewesen. Auch bundesweit habe die NGG mit 1000 neuen Mitgliedern zugelegt. Positiv sei ebenfalls der Kassenstand, der zum Jahresende bei 731 428 Euro lag. Damit habe die Region Trier den besten Kassenstand im Landesbezirk und sei unter den "Top Ten auf Bundesebene", sagte Martin . Die Geschäftsführerin ging auf die Arbeitsschwerpunkte der NGG in der Region Trier ein. Durch die NGG seien Tariferhöhungen erreicht worden, die etwa bei JTI über zwei Jahre gesehen eine Erhöhung von 6,8 Prozent ergaben.

Insgesamt seien durch die Tarifabschlüsse in Anbetracht der Preissteigerungen "echte Entgelterhöhungen" erzielt worden. Mit dem eigentlichen Tagesgeschäft, der Betriebspolitik, unterstütze die NGG Betriebsräte, Schwerbehinderten-Vertrauensleute und Jugend- und Auszubildendenvertretungen.

Betriebsräte seien wichtig für den sozialen Frieden, bekräftigte Martin. 2010 betreute die NGG 218 Klagen vor Arbeits- und Sozialgerichten. Sie bedankte sich für die "gute und faire Arbeit im vergangenen Jahr". Ihrem Bericht schloss sich ein Referat des Mainzer Staatssekretärs Christoph Habermann an. Die NGG Region Trier umfasst die Fläche des ehemaligen Regierungsbezirkes Trier, hinzu kommen Birkenfeld und ein Betrieb im Saarland mit 600 Stammbeschäftigten. Ab 2012 soll ein neuer Landesbezirk Südwest mit 15 Regionen und Sitz in Stuttgart entstehen. Bundesweit gibt es 205 656 Mitglieder. gsb

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