Mehr Möhnen, mehr Männer
EHRANG. Der Möhnenumzug der Karnevalsgesellschaft "Moselland" soll eine Bereicherung des karnevalistischen Lebens im Ehranger Bahnhofsviertels ein. Das Ziel wurde erreicht: In diesem Jahr zogen doppelt so viel Möhnen mit wie bei der Erstauflage in 2004.
Nur 38 Möhnen waren - zur Überraschung der zahlreichen Zaungäste am Bahnhof - anno 2004 beim ersten Möhnenumzug mit von der Partie gewesen und tröpfelten recht versprengt am Bahnhof ein. "Gut Ding will Weile haben", dachten sich aber die Verantwortlichen der erst zwei Jahre jungen Karnevalsgesellschaft und luden erneut zu einem Möhnenumzug ein. Dabei ist die Organisation gar nicht einfach. "Es gibt ja keine Möhnenvereine", meint Heinz Roland, Sitzungspräsident der KG Moselland. Ein paar Gruppen aus Ehrang und den benachbarten Stadtteilen - darunter auch Männer - zogen dieses Jahr neben den Vereinsmitgliedern mit. Fast doppelt so viel Möhnen wie im Vorjahr tummelten sich am Startpunkt. "Da können wir uns ja ausrechnen, wo wir in zehn Jahren hinkommen", scherzte Roland. Wenn im Jahr 2015 tatsächlich (der TV hat nachgerechnet) 65 536 Möhnen durch die Ehranger Straße schunkeln sollten, müsste die Organisation nochmals überdacht werden. Bereits am Donnerstag gab es eine kürzere Streckenführung von der Ehranger Straße/Ecke Hafenstraße bis zum Bahnhof - etwa 20 Häuser waren geschmückt. Dazu sorgte eine Eurener Blaskapelle für Karnevalsstimmung. Die herrschte offenbar auch in den anliegenden Wohnstuben, aus denen peu à peu weitere Möhnen mit hinzustießen. Insgesamt 100 waren es am Schluss, die am Bahnhof und im Eurener Hof mit weiteren Karnevalisten schunkelten. Das Ehranger Prinzenpaar kam zu einer Stippvisite vorbei - zum Mitfeiern reichte es aber aus Zeitgründen nicht. Stramme 700 Euro lässt die KG Moselland für den Möhnenumzug springen - das sind überwiegend Kosten für die Straßensperrung. "Wir sind kein Sparverein", betont Roland, man wolle auch etwas für die Frauen im Stadtteil tun. Überhaupt möchte Roland mit einem in Ehrang kursierenden Gerücht aufräumen. Durch die Mitgliedschaft im Arbeitskreis Trierer Karneval (ATK) hat sich der Verein verpflichtet, am Trierer Rosenmontagszug teilzunehmen, der fast zeitgleich mit dem Ehranger Zug stattfindet. Dass die KG Moselland - wie allseits bedauert - nicht am Ehranger Zug teilnimmt, der seine Größe mittlerweile überwiegend den vielen auswärtigen Gruppen verdankt, sei ein zeitlich-organisatorisches Problem. Das sich aber mit etwas gutem Willen lösen ließe, findet Roland. "Wir haben nichts gegen den Ehranger Zug, sondern würden gerne dort mitgehen", beteuert er. Damit würde die KG Moselland den Wünschen des Ortsvorstehers entsprechen, der auf der Galasitzung den Verein beschworen hatte, am Ehranger Zug teilzunehmen.