Mehr Platz für Feyener Kinder

Trier-Feyen/Weismark · Eine gute Nachricht für Familien in Feyen-Weismark: Die Stadt hat die Absicht, die Grundschule Feyen zu erweitern und barrierefrei zu erschließen. Die Zustimmung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) liegt vor. Der Ortsbeirat hat der Vorlage zugestimmt. Am 3. Mai geht es im Trierer Stadtrat um den Bedarfs- und Grundsatzbeschluss.

 Ein Teil des Schulhofs muss für einen Neubau an der Feyener Grundschule weichen. TV-Foto: Cordula Fischer

Ein Teil des Schulhofs muss für einen Neubau an der Feyener Grundschule weichen. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier-Feyen/Weismark. Für Ortsvorsteher Rainer Lehnart kommt die Vorlage zum Bedarfs- und Grundsatzbeschluss zur Erweiterung und barrierefreien Erschließung der Grundschule Feyen überraschend. Denn von der zuständigen Dezernentin habe er trotz intensiver Korrespondenz und Bitten, ihn in Überlegungen und Planungen mit einzubeziehen, darüber zuvor keine Mitteilung erhalten. Auch eine konstruktive Zusammenarbeit sei nicht zustande gekommen.
Elf Kinder gehen nach Trier-Süd


Dennoch: Es ist eine gute Nachricht für den Stadtteil, dass scheinbar eine Verschiebung der Schulbezirksgrenzen, wie von Angelika Birk ins Gespräch gebracht, vom Tisch ist, und für die schulpflichtigen Kinder des Stadtteils mehr Platz am jetzigen Standort der Grundschule geschaffen wird. Denn bereits im laufenden Schuljahr 2011/2012 war der Jahrgang so groß, dass sich wegen des mangelnden Platzes vor Ort Eltern von elf Kindern freiwillig bereiterklärt haben, ihre Kinder in der Matthias-Grundschule in Trier-Süd anzumelden.
Wegen des Klassenteilers von 26 sei die Dreizügigkeit bereits gegeben, sagt Lehnart. Vor allem auch der Hort (20 Kinder) platzt aus allen Nähten, vom Sozialdienst katholischer Frauen werden außerdem bis zu 26 Kinder im Keller betreut. Der Bedarf sei bereits jetzt schon "immens", sagt Lehnart.
Diese Situation wird sich in den kommenden Jahren noch verschärfen: Es sei damit zu rechnen, dass die Kapazitäten der Grundschulen Feyen und Matthias sowie des Horts aufgrund der Erschließung des Konversionsgebietes Castelnau künftig nicht mehr ausreichen, heißt es in der Vorlage. Und: Mit den ersten Neubürgern auf Castelnau-Gelände ist 2013 zu rechnen, die Zuzüge zwischen 2015 und 2020 werden "ab 2015/2016 den Bedarf einer dauerhaften Dreizügigkeit hervorrufen". Dies belegen Zahlen der Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung mbH aus Saarbrücken, die von der Entwickler-Gesellschaft EGP (Gesellschaft für urbane Projektentwicklung) beauftragt wurde, sowie des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik Trier (drei erste Klassen 2015/16, je drei Klassen erstes und zweites Schuljahr 2016/17). Neun Klassenräume gibt es derzeit, ein weiterer wird als Bibliothek genutzt, dazu kommen ein Lehrerzimmer, ein Raum für die Schulsekretärin, die Schulleitung und Lehrmittel.
Zwei Klassenräume sollen neu dazukommen, außerdem unter anderem ein Mehrzweckraum, eine Bibliothek, ein Lehrerzimmer, ein Elternsprech-/Arztzimmer, ein Hausmeisterzimmer und ein Raum für Schulsozialarbeiter. Ein Aufzug soll eingebaut und die noch zu schaffende Treppe als zweiter Fluchtweg (laut Lehnart ein 100 000-Euro-Projekt) integriert werden.
"Das ist begründet, auch im Vorgriff auf den Schulentwicklungsplan", sagt Lehnart. Der Erweiterungsbau soll an der südlichen Stirnseite des bestehenden Gebäudes errichtet werden. Geschätzte Baukosten: 1,5 bis 1,7 Millionen Euro.
Die Planung soll 55 000 Euro kosten, das Geld steht im Ergebnishaushalt 2012 bereit, heißt es in der Vorlage. Dass diese Summe reicht, bezweifelt Lehnart allerdings. Außerdem pocht er darauf, dass die "Planung zügig erfolgen" müsse. Des Weiteren wolle er einen Zeitplan vorgelegt bekommen, wann die Planung steht, die Mittel für den Neubau in den Haushalt eingestellt werden, Zuschüsse beim Land beantragt werden, der Bau beginnt. Denn sonst sehe er die Gefahr, dass die getroffene Absichtserklärung nur eine "Worthülse" bleibe.

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