Mehr Polizisten auf der Straße

Mit der Zusammenlegung der Bundespolizei-Inspektionen Koblenz und Trier am Standort Trier wird die Zahl der Fahnder aufgestockt. Weil das Bundespolizei-Gebäude an der Zurmaiener Straße aber schon jetzt aus allen Nähten platzt, soll möglichst schnell umgezogen werden.

 Mehr Fahnder auf die Straße: Umstrukturierungen bei der Bundespolizei machen's möglich. Foto: TV-Archiv/Christiane Wolff

Mehr Fahnder auf die Straße: Umstrukturierungen bei der Bundespolizei machen's möglich. Foto: TV-Archiv/Christiane Wolff

Trier. Offenbar ist der Absprachebedarf auch intern noch groß zum neuen Bundespolizei-Gesetz, das seit 1. März in Kraft ist. Das Gespräch des zuständigen Staatssekretärs im Bundesinnenministerium, Peter Altmaier (CDU/CSU), mit den oberen Bundespolizisten in Trier dauerte am Dienstag jedenfalls länger als geplant.Dass sein "erster Besuch in der Fläche" nach der Umstrukturierung Trier gelte, sei Bernhard Kaster zu verdanken, erklärte Altmeier anschließend der Presse. Der Trierer, ebenfalls für die CDU im Bundestag, habe sich für die Stärkung des Bundespolizei-Standorts in seiner Heimatstadt eingesetzt. Trier ist Gewinner der Umstrukturierung

Tatsächlich gehört Trier zu den Gewinnern der Umstrukturierung: bundesweit wurden etliche obere und mittlere Standorte zusammengelegt (siehe Extra). Bei der Fusion der Inspektionen Koblenz und Trier siegte Trier in der Standortfrage. "Hier gibt es mehr Ländergrenzen und der Flughafen Hahn liegt näher", begründete Altmaier.Mit der Behördenzusammenlegung wurde die Zahl der Polizisten insgesamt nicht erhöht, dafür die Aufgaben aber neu verteilt: "Es gibt jetzt weniger Häuptlinge, dafür mehr Indianer", brachte Altmaier es auf den Punkt. Insgesamt gehören zur Bundespolizeiinspektion Trier mit Revieren in Prüm, Koblenz und auf dem Flughafen Hahn 289 Beamte. Die Zahl der in Trier stationierten Bundespolizisten ist um 26 auf 149 angewachsen. "Damit sind mehr Kontrollen und Fahndungen möglich", erklärte Altmaier. Zum neuen Konzept gehöre zudem, dass alle Polizisten je nach Lage flexibel eingesetzt werden sollen in Trier oder auf den Revieren.Seit 2001 ist die Trierer Bundespolizei in der Baracke der ehemaligen französischen Militärpolizei an der Zurmaiener Straße untergebracht. Doch der eingeschossige Bau bietet jetzt schon nicht genug Platz. "Wir arbeiten daher mit Hochdruck an einer Alternative", sagte Altmaier. Noch vor den Sommerferien soll zwischen zwei Varianten entschieden werden: "Ins Auge gefasst ist ein Umzug in das ehemalige Postgebäude in der Moltekstraße", erklärte Kaster. Vorteil wäre die Nähe zum Bahnhof, einem der Einsatzgebiete der Bundespolizei. Käme der Umzug nicht zustande, soll auf dem jetzigen Gelände an der Zurmaiener Straße ein neues Gebäude errichtet werden. Dass die Bundespolizei mit der Landepolizei, die auf dem ehemaligen Post-Gelände am Bahnhof ihr neues Präsidium bauen will, zusammenzieht, ist laut Kaster nicht möglich. "Für ein entsprechend großes Gebäude ist das Gelände nicht groß genug", erklärte Kaster. Extra Struktur und Aufgaben der Bundespolizei: An der Spitze der neuen Struktur der Bundespolizei steht deren Präsidium in Potsdam. Die bisherigen 19 Bundespolizeiämter wurden zu neun Bundespolizei-Direktionen zusammengefasst. Die Bundespolizei-Inspektion Trier untersteht der Direktion Koblenz, die zuständig ist für Rheinland-Pfalz, Hessen und das Saarland. Zu den Aufgaben der Bundespolizei (ehemals: Bundesgrenzschutz) zählen neben der Überwachung von Grenzen die Sicherung von Bahnhöfen und -strecken sowie Flughäfen. Außerdem wird die Bundespolizei beim Katastrophenschutz (zum Beispiel terroristische Gefahren) eingesetzt und unterstützt die Länderpolizei bei Großeinsätzen (zum Beispiel bei Fußballspielen). (cus/woc)

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