Wirtschaft Mehr Raum für noch mehr Diätfutter

Föhren/Hetzerath · Die Flächen im Industriepark Region Trier sind zwar „ausverkauft“, aber die Expansion soll weitergehen. Daran arbeitet der Zweckverband. Und ein Tierfutterhersteller baut weiter aus.

  Ausbaufähig: Wo Vet-Concept-Chef Torsten Herz steht, soll in etwa einem Jahr bereits die neue Silo- und Mischanlage in den Himmel ragen.

 Ausbaufähig: Wo Vet-Concept-Chef Torsten Herz steht, soll in etwa einem Jahr bereits die neue Silo- und Mischanlage in den Himmel ragen.

Foto: Friedhelm Knopp/TV/Friedhelm Knopp

Diätfutter für kränkelnde oder mit Allergien belastete Hunde und Katzen – das war vor rund 19 Jahren die Geschäftsidee der heutigen Firmenchefs Anita Theis und Torsten Herz. Die Zusammenarbeit mit erfahrenen Tierärzten (Veterinären) stand von Beginn an im Vordergrund – ebenso das Versandgeschäft. Daraus ergab sich bei der Unternehmensgründung der Firmennamen Vet-Concept. In einem Garagenbetrieb fing es 1999 an, dann folgte der erste Betriebsstandort im Gründerzentrum des Industrieparks Region Trier (IRT).

Schon 2004 platzten die Räume dort aus den Nähten, und Vet-Concept bezog auf dem IRT-Gelände seinen eigene Halle. Es war die erste neue Firmenansiedlung auf dem bis dato noch freien IRT-Gelände zwischen der L 141 und der A 1 auf der Gemarkung Hetzerath. Zu der ersten Halle gesellte sich 2013 ein Siloturm mit Mahl- und Mischsystem. 180 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen derzeit. Das von der A 1 schon von weitem erkennbare, mehr als  30 Meter hohe Gebäude ist längst zum IRT-Wahrzeichen geworden. Inzwischen will Vet-Concept sein Silo-, Mahl- und Mischwerk um eine zweite Anlage in gleicher Dimension erweitern, was eine Änderung des IRT-Bebauungsplans erfordert. Wegen des mit fünf Millionen Euro veranschlagten Neubaus muss das rund 42 000 Quadratmeter umfassende Firmengelände nicht erweitert werden. Wie Geschäftsführer Herz im Gespräch mit dem TV erklärt , laufen zur Zeit vorbereitende Arbeiten wie Erdbewegungen und Tiefenbohrungen, um den sandigen Untergrund für Befestigungen vorzubereiten. Außerdem plant das Unternehmen eine Nassfutterproduktion, für die bereits ein Grundstück im inneren IRT-Gelände erworben wurde. Im März hatte der Verbandsausschuss die entsprechende Bebauungsplanänderung beschlossen und das Verfahren mit der Offenlage vom 19. März bis 20. April eingeleitet. Das baurechtliche Genehmigungsverfahren ist Sache des Kreises Bernkastel-Wittlich, da das Gelände auf der Gemarkung Hetzerath liegt.

In ihrer jüngsten Sitzung befasste sich die Verbandsversammlung mit dem problemlosen Ergebnis der Offenlage. Stellungnahmen Dritter, die eine Entscheidung erfordert hätten, lagen nicht vor. Einstimmig wurde die Bebauungsplanänderung Vet-Concept als Satzung beschlossen.

Im Anschluss erläuterten die Planer Hans-Peter Stolz und Kurt Müller den Entwurf einer städtebaulichen Konzeption für die vorgesehene Erweiterung des IRT-Geländes (der TV berichtete). Auf dem Areal sollen rund 220 000 Quadratmeter reine Ansiedlungsfläche bereitgestellt werden. Die Erweiterung liegt auf der Gemarkung Hetzerath, grenzt direkt an die A 1 und wird heute noch von der L 141 durchschnitten. Zwar wäre die vorhandene L 141 aus IRT-Sicht eine ideale Erschließungsstraße für den weiteren Ausbau des Industrieparks. Dies widerspricht jedoch den Vorgaben des Landesbetriebs Mobilität (LBM), der auf eine leichte Durchgängigkeit der Landesstraße mit Überholmöglichkeiten besteht, wie sie derzeit dort vorhanden ist. Voraussetzung für eine Flächenerweiterung wird daher die Verlegung der L 141 an den nord-westlich gelegenen Böschungsbereich des Kaselbachs sein.

Laut Verkehrsplaner Müller ist dies bereits mit dem LBM abgestimmt. Die Flächen zwischen der A 1 und der heutigen L 141 sollen ausschließlich vom IRT entwickelt werden. Auf dem Areal dürfen nach Vorgaben der Raumordnung nur Flächen ab 10 000 Quadratmetern aufwärts vergeben werden – insbesondere an Produktionsbetriebe.

Der Einzelhandel wird im noch zu erstellenden Bebauungsplan ausgeschlossen werden. Auf Beschluss der Versammlung soll auf der Basis dieses städtebaulichen Entwurfs die frühzeitige Bürger- und Behördenbeteiligung eingeleitet werden.

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