Mehr Rechte für Böden

TRIER. Zu einem Tag der offenen Tür laden das Fach Bodenkunde der Universität Trier und der Arbeitskreis "Boden in Schule und Weiterbildung" für 5. Dezember ein. Es ist das Datum des "Internationalen Tags des Bodens", der erstmals anlässlich des Weltbodenkongresses 2000 in Bangkok ausgerufen wurde, um weltweit mehr Aufmerksamkeit auf ein verkanntes Umweltmedium zu lenken.

Menschen leben auf und von Böden. Böden ermöglichen Land- und Forstwirtschaft und bieten Fläche für Siedlung, Verkehr und Erholung. Sie sind Grundwasserspeicher und -filter sowie Lagerstätten für Rohstoffe. Doch ihre wichtige Rolle wird in der Öffentlichkeit kaum bewusst wahrgenommen und geschätzt. Deshalb haben Bodenkundler aus aller Welt beim Weltbodenkongress in Bangkok im Jahr 2000 den "Internationalen Tag des Bodens" ausgerufen. Jedes Jahr am 5. Dezember soll weltweit auf Böden aufmerksam gemacht werden, als Appell gegen allzu selbstverständliche Nutzung und Schädigung unserer Lebensgrundlage. Denn Böden haben ein langes Gedächtnis: Umweltbelastungen bleiben über Jahrzehnte, manchmal Jahrhunderte, gespeichert. Die Versauerung ist ein Beispiel dafür. Doch "Saurer Regen" oder "Waldsterben" - Begriffe, die in den 70er- und 80er-Jahren in aller Munde waren - sind heute weitgehend aus dem öffentlichen Bewusstsein verbannt. Und das, obwohl noch immer zu viel Stickstoff und Luftschadstoffe in die Böden eingetragen werden und die Wälder keineswegs gesund sind. Verglichen mit den Umweltmedien Luft und Wasser führte der Boden lange Zeit ein "Mauerblümchendasein". Das hat sich erst 1999 geändert. Mit Inkrafttreten des Bundes-Bodenschutzgesetzes und der Bundes-Bodenschutz- und Altlasten-Verordnung zog der Boden rechtlich mit den anderen Umweltmedien gleich. Praktische Tipps, aktuelle Projekte

Erstmals wurden bundeseinheitliche, fachliche Maßstäbe für Bodenschutz eingeführt. Ein wichtiges Gesetzesziel ist die Vorsorge vor schädlichen Bodenveränderungen, sei es durch Schadstoffe aus der Luft oder durch die Bewirtschaftung. Am Tag der offenen Tür im Fach Bodenkunde an der Universität Trier können sich Interessierte über diese und andere Themen rund informieren. Programm beim Tag der offenen Tür im Fach Bodenkunde am 5. Dezember, 13 bis 18 Uhr, Campus II der Universität (ehemaliges französisches Lazarett, Hochhaus, 1. Etage, Nähe ehemaliges LGS-Gelände): Nährstoff, Schadstoff, Bodenfruchtbarkeit; Führung durch die Laboratorien; Böden der Region: Interessantes zur Entstehungsgeschichte, Eigenschaften, Nutzung und Schutz; Interaktive Ausstellung; Säuregradmessung mitgebrachter Bodenproben, Tipps im Umgang mit Boden, Vorstellung aktueller Forschungsprojekte, Bodenkunde in Studium und Beruf.

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