Mehr Sicherheit auf Schnellstraßen

Das Fahren auf den Autobahnen der Region ist sicherer geworden. Dies belegen die Zahlen der Autobahnpolizei Schweich. In den vergangenen vier Jahren sind die Unfallzahlen im "Revier" der Schweicher kontinuierlich zurückgegangen. Dementsprechend sank auch die Zahl der Toten und Verletzten.

 Gefahrenstellen: Günter Zisch, stellvertretender Dienststellenleiter der Schweicher Autobahnpolizei, erläutert an der A 1-Baustelle bei Schweich die Unfallentwicklung. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Gefahrenstellen: Günter Zisch, stellvertretender Dienststellenleiter der Schweicher Autobahnpolizei, erläutert an der A 1-Baustelle bei Schweich die Unfallentwicklung. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Schweich. Zum ersten Mal seit vielen Jahren registrierten die Beamten der Polizeiautobahnstation Schweich im vergangenen Jahr kein Todesopfer auf der Autobahn. Die Zahl der Unfälle mit Schwerverletzten sank 2009 im Vergleich zu 2008 um fast 15 Prozent, die Gesamtzahl der Unfälle von 842 auf 728. Unverändert blieb lediglich die Zahl der Leichtverletzten: 109 waren es 2009 und 108 im Jahr davor. Diese Entwicklung entspricht dem Trend der vergangenen vier Jahre. Zum Vergleich: 2006 waren bei insgesamt 848 Unfällen auf den Autobahnen der Region noch fünf Tote, 43 Schwer- und 117 Leichtverletzte zu beklagen.

"Der Rückgang der Unfallzahlen ist auf viele Faktoren zurückzuführen", sagt der Erste Polizeihauptkommissar Günter Zisch, stellvertretender Dienststellenleiter. Die gezielte Verkehrsüberwachung an Unfallschwerpunkten, verbunden mit straßenbautechnischen Maßnahmen, hätten ebenso dazu beigetragen wie die stetige Verbesserung der Fahrzeugtechnik, insbesondere bei den LKW. Die These, dass dank der Abwrackprämie heute mehr Neufahrzeuge unterwegs seien und die Verkehrssicherheit erhöhten, will Zisch nicht untermauern. Dazu sei die Gesamtheit der Fahrzeuge zu vielschichtig, die Unfallursachen zu unterschiedlich.

Als Beispiel für einen entschärften Unfallschwerpunkt wird das Autobahnkreuz Wittlich genannt. Die dort errichtete Mundwald-Wildbrücke - im Volksmund "Froschbrücke" genannt - wird inzwischen vom Wild angenommen. Die sich früher dort häufenden Wildunfälle gehen deutlich zurück. Ein verbesserter, griffiger Fahrbahnbelag an der Einmündung der A 60 auf die A 1 trug ebenso zu sinkenden Unfallzahlen am Kreuz Wittlich bei. "Wir weisen die Autobahnverwaltung auf solche Problemstellen wie die A 60-Einmündung hin, und die reagieren dann schnell und unbürokratisch. Die Zusammenarbeit funktioniert. Hinzu kommen unsere permanenten Tempokontrollen an solchen Brennpunkten", sagt Zisch.

Ein Thema für sich ist der Schwerlastverkehr. LKW mit technischen Mängeln, überladene Fahrzeuge sowie schlecht oder gar nicht gesicherte Ladungen spielen ebenfalls eine Rolle beim Unfallgeschehen. Dagegen helfe nur die permanente Überwachung, erklärt der Beamte. Die Schwerlast-Bilanz 2009 der Autobahnpolizei Schweich: Insgesamt 723 LKW wurden kontrolliert, dabei 1965 Mängelberichte erstellt und 77 Berichte an das Bundesamt für den Güterverkehr (BAG) und an die Gewerbeaufsicht weitergeleitet. Zisch: "Der Rückgang der Unfälle durch mangelnde Ladungssicherung dürfte auch auf unsere intensiven Kontrollen zurückgehen."

Als unveränderte Hauptunfallursache wird nicht angepasstes Tempo genannt, gefolgt von zu geringem Abstand und Fehlern beim Überholen und Ausscheren. Besonders hektisch - dies zeigen die Zahlen - geht es dabei am Donnerstag und Freitag auf den Autobahnen zu.

Alkohol spielte 2009 bei 15 Unfällen eine Rolle. 14 Auto- und ein LKW-Fahrer verloren mit zuviel Promille im Blut die Übersicht über das Verkehrsgeschehen. Insgesamt 28 Anzeigen erstattete die Polizei nach Alkoholfahrten, und in 47 Fällen waren Drogen im Spiel.Extra Die Gesamtstrecke, die von der Autobahnpolizei Schweich betreut wird, beträgt 128 Kilometer auf den einfachen Weg gerechnet oder 256 Kilometer bemessen an beiden Richtungsfahrbahnen. Auf der A 1 beginnt die Zuständigkeit der Schweicher an der Anschlussstelle (Auffahrt und Abfahrt) Daun/Mehren und endet kurz hinter der Grenze zum Saarland an der Anschlussstelle Nonnweiler-Bierfeld. Ebenfalls zum Bereich der Schweicher Dienststelle zählen die A 602 zwischen dem Dreieck Moseltal und dem Verteilerkreis Nord in Trier, die A 64 vom Parkplatz Hohe Buche bis zum Grenzübergang Mesenich sowie die A 60 vom Autobahnkreuz Wittlich bis Spangdahlem.

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