Mehr Sicherheit im Katastrophenfall

TRIER. Die Stadt ist besser gerüstet für große Schadensfälle. Mit Frank Hauke und Bernhard Noll vergrößert sich das Team weisungsbefugter Ärzte für Großschadensfälle von vier auf sechs Personen. Bürgermeister Georg Bernarding ernannte sie zu leitenden Notärzten.

 Neue Leitende Notärzte für Trier (von rechts): Bürgermeister Georg Bernarding überreicht die Urkunde an Bernhard Noll, daneben sein Kollege Frank Hauke, Peter Jochem und Olaf Backes.Foto: Alexander Fischbach

Neue Leitende Notärzte für Trier (von rechts): Bürgermeister Georg Bernarding überreicht die Urkunde an Bernhard Noll, daneben sein Kollege Frank Hauke, Peter Jochem und Olaf Backes.Foto: Alexander Fischbach

Sie sind damit im Schadensfalle für alle Leitungsaufgaben im medizinischen Bereich zuständig. Darunter fallen Einsätze bei Chemieunfällen, Busunglücken oder auch die Evakuierung von Menschen. Damit verfügt die Stadt über insgesamt sechs Leitende Notärzte Frank Hauke und Bernhard Noll sind im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder als Anästhesisten tätig. Dennoch haben sie schon langjährige Erfahrungen als Notärzte sammeln können. Das sei nicht überall so, betont Hauke. "Auf dem flachen Land gibt es manchmal Versorgungsengpässe." Auch die Stadt beteiligt sich finanziell am ehrenamtlichen Engagement der beiden Ärzte, schlägt doch die neue Dienstausrüstung mit Helm, Schutzkleidung und Funkempfängern mit jeweils 1000 Euro zu Buche. Im Gegenzug ist Trier dann besser für den Ernstfall vorbereitet, bieten doch das hohe Verkehrsaufkommen, der Fluss und die Einflugschneise des Flughafens Luxemburg Gefahrenquellen. Deswegen liegt auch der Rettungsdienst in der Hand der Feuerwehr, wie es sonst nur in Städten wie Köln, Frankfurt, München oder Hamburg üblich ist. Das bestätigt der Leiter der Rettungsleitstelle, Olaf Backes. Bisher, so Backes, habe es eine hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Ärzten und der Feuerwehr Trier gegeben.Nach Ramstein-Katastrophe Leitende Notärzte eingesetzt

Wie wichtig Ärzte in der Position der Koordinierung von Rettungsmaßnahmen sind, hat sich spätestens bei der Katastrophe von Ramstein 20. August 1988 gezeigt. Bei einer Flugschau waren zwei italienische Maschinen zusammengestoßen, über 70 Tote und 300 Verletzte waren die Folge. Daraufhin wurden in Rheinland Pfalz erstmalig Leitende Notärzte ernannt. Bernd Noll sieht seiner neuen Aufgabe gelassen entgegen:"Ich bin über das Rote Kreuz zum Rettungsdienst gekommen, außerdem legte das der Beruf ja nahe." Bei aller Professionalität sei aber die Anfahrt zum Unglücksort immer noch die Zeit, die am meisten belaste. Das gelte in besonderem Maße, wenn Kinder in Unfälle verwickelt seien.

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