Mehr Unfälle, aber weniger Verletzte

Schweich/Hermeskeil/Saarburg · Mehr Unfälle, aber weniger Tote und Verletzte: Die Polizei-Dienststellen im Kreis und in der Stadt Trier haben ihre Unfallbilanzen für das Jahr 2013 vorgelegt. Wenn\'s mal kracht, ist zu schnelles Fahren die häufigste Ursache; die Fälle von Unfallflucht häufen sich.

Schweich/Hermeskeil/Saarburg. Fast 4000-mal hat es im vergangenen Jahr auf den Straßen des Kreises gekracht. Dabei haben fünf Menschen ihr Leben verloren (siehe Karte). Im Stadtgebiet von Trier gab es vier Tote (siehe Bericht unten). Aus den Unfallstatistiken der Polizeiinspektionen (PI) Schweich, Saarburg und Hermeskeil lassen sich einige Trends herauslesen. So gibt es trotz gestiegener Unfallzahlen weniger Verletzte, was sicherlich auch an den gestiegenen Sicherheitsstandards der Autobauer liegt. Bedauernswert: Die Unfälle mit Kinder haben zugenommen.

Polizei Hermeskeil: Auf den Straßen im Hochwald hat es im vorigen Jahr 796-mal gekracht (2012: 789 Unfälle). Wie 2012 gab es "nur" einen Verkehrstoten zu beklagen. Am 12. September 2013 wurde ein 72 Jahre alter Fußgänger beim Überqueren einer Straße in Gusenburg von einem Auto erfasst und starb.
Die Zahl der Schwerverletzten hat sich hingegen verdoppelt - und zwar von 13 (2012) auf 26.
Aus Sicht der Polizei gibt es im Hochwald drei besonders gefährliche Strecken (siehe Karte). Es handelt sich dabei um die B 407 zwischen Reinsfeld und Kell, die B 52 zwischen Höfchen und Hermeskeil sowie die B 327 zwischen der Flugausstellung Abtei und Hermeskeil. 2013 kam es auf diesen drei Teilstücken zu zwölf Unfällen. In Zeitraum von drei Jahren waren es sogar 31. Dabei ist auf den zwei letztgenannten Abschnitten fast flächendeckend nur Tempo 70 erlaubt und die Polizei kontrolliert dort besonders häufig.
Ein besonderes Problem für die Hermeskeiler Polizei sind die vielen Wildunfälle (338). Besonders groß ist die Gefahr auf der B 52 zwischen Farschweiler und Reinsfeld sowie praktisch auf der gesamten Hunsrückhöhenstraße zwischen Zerf und Malborn. Auf das Stadtgebiet Hermeskeil entfallen 269 Unfälle. 126-mal flüchteten Autofahrer nach einem Unfall. 44 Prozent dieser Fälle konnte die Polizei aufklären.

Polizei Schweich: 1477 Unfälle passierten im vorigen Jahr im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Schweich, davon 337 in den östlichen Stadtteilen Triers (siehe Extra). Das ist ein leichter Anstieg um 31 gegenüber 2012. Erfreulich dagegen, dass "nur" 195 Menschen verletzt wurden - 14 weniger als ein Jahr zuvor. Allerdings sind erneut drei Tote zu beklagen: Im Mai war ein Amerikaner auf der L 46 (Quintbach) tödlich verunglückt, im Juli starb ein Motorradfahrer auf der B 52 bei einem Frontalzusammenstoß und im September war es ein 50-jähriger Radfahrer, der auf der K 24 bei Aach ohne Fremdeinwirkung zu Tode stürzte. Ursache war laut Polizei in allen drei Fällen "unangepasste Geschwindigkeit".
Auffällig ist, dass sich die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern (15) verdoppelt hat; sechs Kinder wurden verletzt, davon drei beim Radfahren. Etwas zurück gingen die Unfälle mit Beteiligung von jungen Fahrern (18 bis 24 Jahre). Mit 260 Unfällen (18 Prozent der gesamten Unfälle) ist dieser Anteil gemessen am Bevölkerungsanteil (acht Prozent) jedoch sehr hoch. Junge Leute sind im Straßenverkehr risikobereiter und fahren schneller; bei den Senioren über 65 Jahre liegen die Defizite eher beim Ein- und Ausparken sowie bei der Vorfahrtsregelung. Unfallschwerpunkte sind die Strecken zwischen Trier-Quint und Zemmer (L 46), die B 53 zwischen Schweich und Longen sowie die L 141 in Schweich, Kreisverkehr beim Leinenhof (siehe Karte).

Polizei Saarburg: Deutlich von 1472 (2010) auf 1665 (2013) sind die Unfallzahlen im Bereich der Polizeiinspektion Saarburg gestiegen. Der Trend, dass trotz Zunahme der Unfälle weniger Menschen zu Schaden kommen, ist auch im Konz-Saarburger Bereich zu beobachten. 171-mal wurden Verletzte registriert (2012: 212). Der einzige tödliche Unfall hatte sich Mitte November auf der B 51 in Serrig ereignet: Eine Beifahrerin erlag ihren schweren Verletzungen. Die Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss sind laut Polizei Saarburg auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren gefallen (29); zwei Fahrer saßen mit mehr als 2,5 Promille hinter dem Lenkrad. Auf den höchsten Stand seit zehn Jahren gestiegen sind hingegen die Unfälle mit Fahrerflucht. 325-mal suchten Verkehrsteilnehmer nach Unfällen das Weite (2012: 250). Unfallhäufungsstellen gab es 2013 bei Konzerbrück und auf der "Wiltinger Kupp" (siehe Karte).
Die Polizei Saarburg will ihre Verkehrskontrollen verstärken, gleichzeitig aber auch ihre Präventionsmaßnahmen in den Jugendverkehrsschulen Saarburg und Konz sowie in Kitas und Schulen ausbauen.Extra

Polizeiinspektion (PI) Hermeskeil: Gesamte Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil sowie Teile der Verbandsgemeinden Kell, Ruwer und Thalfang. PI Schweich: Der Dienstbezirk erstreckt sich auf die Trierer Stadtteile Quint, Ehrang, Biewer, Pfalzel und Ruwer-Eitelsbach, die komplette VG Schweich mit der Stadt Schweich sowie Teile der VGs Trier-Land und Ruwer. PI Saarburg: Sie ist für 58 Ortschaften in den Verbandsgemeinden Konz und Saarburg sowie einige in der VG Kell zuständig. alf

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