Mehr wissen, besser leben

TRIER. (LH) Knapp 400 Besucher kamen zum 38. Infotag für Patienten und Ärzte in der Europahalle. Das diesjährige Thema der Seminarreihe, die sich mit Zivilisationskrankheiten beschäftigt: Atemwegserkrankungen.

"Man muss was tun, sich selbst informieren", sagt eine Besucherin zu ihrer Bekannten an einem der Infostände. Ähnlich dachten wohl die 400 Besucher, die zu der Veranstaltung der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz und mehrerer Trierer Kooperationspartner kamen. Sieben Experten referierten über die Ursachen von Asthma und Bronchitis, welche gesundheitlichen Folgen den Erkrankten drohen, was selbst zur Behandlung beigetragen werden kann und wie die Heilungschancen sind. "Eigentlich verfügen wir über sehr gute Schutzmechanismen, die uns vor Umweltbelastungen schützen. Aber wenn diese überlastet werden, zum Beispiel durch rauchen, können chronische Atemwegserkrankungen entstehen", sagte Dr. Erla Malik-Kumberg aus Trier. Fast immer hätten mehrere Faktoren nach dem Motto "steter Tropfen höhlt den Stein" Schuld daran, wenn die körpereigene Abwehr nicht mehr funktioniert. Husten und Atemnot seien die wichtigsten Symptome: "Wenn Sie zwei Monate lang husten, ist das ein Alarmsignal." Professor Bernd Krönig war bereits bei den ersten Arzt-Patienten-Seminaren dabei: "Das war Neuland." Völlig ungewöhnlich sei es damals gewesen, Patienten einzubinden und sie mit medizinischen Informationen zu versehen, um sie als Partner für ein Behandlungskonzept zu gewinnen." Therapien bei Bluthochdruck-Erkrankungen seien die ersten dieser gemeinschaftlichen Behandlungsformen gewesen. Damals wie heute gelte: Jeder Erkrankte müsse seinen Beitrag zur Bewältigung seines Schicksals leisten. Daran hapere es jedoch häufig. Konsequente Therapie verbessert Krankheitsbild

Die Atemwegserkrankungen seien "leider auf dem Vormarsch", bedauerte Professor Krönig, wobei Rauchen das "absolute Grundübel" sei. Gerade bei jungen Rauchern sei die Gefahr, dass sich Asthma rasch verschlechtere, sehr groß. Durch eine konsequente Therapie ließe sich das Fortschreiten der Krankheiten verhindern. Beim Podiumsgespräch mit allen Referenten hatten die Zuhörer Gelegenheit, gezielt Fragen zu stellen. Martha Caspar aus Trier kommt regelmäßig zu den Seminaren. Diesmal hat sie ihre Lungenwerte überprüfen lassen. "Mit den Werten bin ich sehr zufrieden", sagt sie. Catrin von der Lahr bereitet die Geräte für den Lungenfunktionstest vor. Über das große Interesse der Besucher ist sie erstaunt. "Meistens wird nach Möglichkeiten zur Gruppentherapie gefragt." Weil der Mann seit sieben Jahren mit Asthma zu kämpfen hat, interessiert sich ein Ehepaar für das Angebot. "Wir können seitdem nicht mehr so große Touren unternehmen und steigen auch in kein Flugzeug mehr ein", sagt er. Mit der Erkrankung habe sich der Alltag verändert, berichtet seine Ehefrau. "Wir haben etliche Krankheiten in der Familie oder im Bekanntenkreis. Daher sind wir nicht zum ersten Mal hier."

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