Mehringer Original verlässt die Grundschule

Mehring · Adolf Schömer, in Mehring besser bekannt als Adi, hat sich in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Er arbeitete mehr als sein halbes Leben lang im Dienste seines Heimatortes - als Hausmeister der Grundschule und als Gemeindearbeiter.

 Adi Schömer genießt mit einem guten Glas Wein den Ruhestand und blättert in Erinnerungen.TV-Foto: Renate Pitzing

Adi Schömer genießt mit einem guten Glas Wein den Ruhestand und blättert in Erinnerungen.TV-Foto: Renate Pitzing

Mehring. Adolf (Adi) Schömer ist in Mehring bekannt wie der berühmte bunte Hund. Der 62-Jährige gebürtige Mehringer machte einst eine Ausbildung zum Landmaschinenmechaniker. Später nutzte er jede Gelegenheit, sein Wissen zu erweitern, etwa bei Installation und Heizungen. Seine sprichwörtlich goldenen Hände im Handwerk machten Schömer bei Reparaturarbeiten in der Grundschule, im Ort und bei vielen Freunden unentbehrlich. "Eine ältere Dame fragte mich kürzlich: Was machen wir einmal ohne Sie?", sagt Schömer und lächelt zufrieden.

Menschen ganz nah


Nach 32 Jahren und sechs Monaten als Hausmeister der Mehringer Grundschule und als Gemeindearbeiter will er seinen Ruhestand mit der Familie verbringen. Auch die Hobbys sollen nicht zu kurz kommen. An erster Stelle auf der Wunschliste steht, möglichst viel mit seinen Enkelkindern zu unternehmen. "Ich mache gerne und sehr oft Urlaub", erzählt der 62-Jährige. "Dabei bin ich viel in Deutschland, aber auch in fernen Ländern unterwegs." Das nächstes große Reiseziel in diesem Jahr wird Dubai sein.
Die Familie ist Schömer besonders wichtig: Seine Frau Waltraud, sagt er, gehe mit ihm seit 38 Jahren "durch dick und dünn". Neben Tochter und Sohn hat das Ehepaar mittlerweile vier Enkel. "Meine Tochter Daniela war 1997/98 die erste Ortsweinkönigin aus dem Ortsteil rechts der Mosel", berichtet Schömer stolz. Der Ortsteil werde von den Mehringern scherzhaft als das "Saarland" bezeichnet.
Schiedsrichter und Jugendleiter


Auch im Sport war der 62-Jährige immer aktiv. 30 Jahre war er als Schiedsrichter, 20 Jahre als Jugendleiter beim Sportverein Mehring sowie zehn Jahre als Schiedsrichterbeobachter im Einsatz.
Eine rote Aktenmappe, in der Adi Schömer gerne blättert, enthält Fotos, Zeitungsberichte und Kinderzeichnungen, die die Schüler der Mehringer Grundschule ihm zum Abschied geschenkt haben. "Ich bin froh, dass mein Tag nicht mehr am Morgen mit dem Wecker beginnt", sagt Schömer. Trotzdem würden ihm die Kinder fehlen. "Mir kamen die Tränen, als sie für mich das umgetextete Lied sangen: Wollt ihr einen guten Hausmeister sehen, so müsst ihr zu Herrn Schömer gehen."
Für Schömer war es ein bewegender Moment. Und auch bei den Gästen blieb beim gemeinsam gesungenen Abschiedslied Time to say goodbye kaum ein Auge trocken. pitz

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