Spendenaktion Für Tiere, um die sich sonst keiner kümmert - Eselzentrum Trierer Land braucht Unterstützung

Langsur · „Meine Hilfe zählt“: Dank vieler Spenden hat der Verein Eselzentrum Trierer Land die Corona-Pandemie bislang finanziell überlebt. Drei Projekte brauchen weiterhin jeden Euro – und es gibt einen Lichtblick.

 Das Eselzentrum Trierer Land in Langsur-Metzdorf kämpft seit mehr als einem Jahr mit den Folgen der Corona-Krise. Den Tierschützern fehlen viele Einnahmequellen.

Das Eselzentrum Trierer Land in Langsur-Metzdorf kämpft seit mehr als einem Jahr mit den Folgen der Corona-Krise. Den Tierschützern fehlen viele Einnahmequellen.

Foto: Eselzentrum Trierer Land e.V.

Spricht man mit Rose­marie Müller, kräht Hahn Seppl schon mal dazwischen. Oder das Gespräch muss beendet werden, weil eine Ladung Heu zu verstauen ist. Auf dem Hof ist immer etwas los und viel zu tun. Obwohl die Corona-Krise das Eselzentrum auf dem Galgenberg in Langsur (Kreis Trier-Saarburg) finanziell schwer getroffen hat, machen sie Tag für Tag motiviert weiter. Sie, das sind Müller, Wolfgang Weiske und Kay Schulz und die treuen Ehrenamtlichen, die wieder helfen dürfen. Ihre Einnahmen, etwa durch Hoffeste und Eselkuscheln, sind komplett weggebrochen. Doch „geht nicht“ gibt es für die Tierschützer nicht. Und seit Pfingsten gibt es einen Lichtblick: Mit Maske und Abstand zueinander dürfen 50 Menschen auf den Hof.

 Das Eselzentrum Trierer Land in Langsur-Metzdorf kämpft seit mehr als einem Jahr mit den Folgen der Corona-Krise. Den Tierschützern sind viele Einnahmequellen weggebrochen. Foto: Eselzentrum Trierer Land e.V.

Das Eselzentrum Trierer Land in Langsur-Metzdorf kämpft seit mehr als einem Jahr mit den Folgen der Corona-Krise. Den Tierschützern sind viele Einnahmequellen weggebrochen. Foto: Eselzentrum Trierer Land e.V.

Foto: Eselzentrum Trierer Land e.V.

Wer den Gnaden- und Be­gegnungshof besucht, trifft auf 65 Esel, Mulis und Ponys, drei Schafe, acht Hühner, den Hahn Seppl, acht Enten, 26 Katzen und zwei Hunde. 80 Prozent der Bewohner seien Gnaden­brot­tiere, erklärt Rosemarie Müller. Ausgediente, verwahrloste, zurückgelassene. „Das Versprechen an die Tiere hat uns durch die Pandemie getragen“, sagt sie. Welches Versprechen? „Dass sie nicht mehr ausgebeutet werden, sondern in Ruhe noch ein paar schöne Jahre haben.“ Was idyllisch klingt, ist harte Arbeit. Es muss ausgemistet, gestriegelt, gestreichelt und gefüttert werden, um nur einige der vielen Aufgaben zu nennen.

Kranke Tiere brauchen noch mehr Fürsorge. So wie Esel Harald. Rosemarie Müller nennt ihn „unseren kleinen Kämpfer“. Eine Kieferfehlstellung, die sich zusehends verschlimmert und ihm das Kauen immer schwerer gemacht hat, musste operiert werden. „Er stand kurz vor dem Hungertod“, erzählt Müller. Esel Harald hat die Operation gut überstanden. Doch diese und weitere tierärztliche Behandlungen kosten viel Geld. „In den vergangenen Wochen haben wir 10 000 Euro zahlen müssen“, sagt die Tierschützerin. Dazu kommt, dass sich im Frühling offenbart, was repariert werden muss. Etwa der Weidezaun oder das vom Wind zerstörte Dach, unter dem die Eselmädels stehen, wie Müller sagt.

 Das Eselzentrum Trierer Land in Langsur-Metzdorf kämpft seit mehr als einem Jahr mit den Folgen der Corona-Krise. Den Tierschützern sind viele Einnahmequellen weggebrochen. Foto: Eselzentrum Trierer Land e.V.

Das Eselzentrum Trierer Land in Langsur-Metzdorf kämpft seit mehr als einem Jahr mit den Folgen der Corona-Krise. Den Tierschützern sind viele Einnahmequellen weggebrochen. Foto: Eselzentrum Trierer Land e.V.

Foto: Eselzentrum Trierer Land e.V.

Damit alle – von Esel Harald bis zu Hahn Seppl – gut versorgt werden können, hat der Verein drei „Meine Hilfe zählt“-­Projekte auf unserem Spendenportal eingestellt: „Corona­hilfe für unseren Gnadenhof“ (Projektnummer 86305), „Corona­hilfe für das Eselzentrum Trierer Land e.V.“ (Projektnummer 79421) und „Wir bitten um Unterstützung der Futterkosten für unsere Schütz­linge“ (Projektnummer 89821). Am besten vorangekommen ist bisher das letztgenannte Projekt. Insgesamt werden 7200 Euro gebraucht, es fehlen noch 850 Euro. Den beiden anderen Projekten fehlen noch rund 6500 und 3000 Euro. „Wir sind jedem einzelnen Spender unendlich dankbar“, sagt Müller. „Ohne die Spenden hätten wir schon längst zu.“ Hoffnung gibt Müller und ihrem Team, dass seit Pfingsten wieder bis zu 50 Besucher zum Gnaden- und Begegnungshof kommen können – mit einer Anmeldung vorab (siehe Extra links). Am Eingang steht ein Pavillon, dort wird alles für den Besuch Notwendige geklärt. Auch Kaffee und Kuchen zum Mitnehmen werden dort angeboten. Das Esel­zentrum nimmt aktuell keinen Eintritt, bittet aber um eine Spende. Jeder Euro hilft, damit Müller und das Team ihr Versprechen an jedes der Tiere einhalten können.

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