Spendenaktion So können Kinder Wald und Wiese erobern

Trier · „Meine Hilfe zählt“: Viele Jungen und Mädchen leiden sehr unter der Corona-Krise. Der Kinderschutzbund Trier bittet um Spenden für zwei besondere Projekte.

 Bei vielen Projekten für Mädchen und Jungen geht es raus in die Natur.

Bei vielen Projekten für Mädchen und Jungen geht es raus in die Natur.

Foto: Deutscher Kinderschutzbund/Anonym

Dieses Angebot macht Lust, sofort rauszugehen: über Baumstämme balancieren, Pflanzen und Tiere beobachten, gemeinsam einen Unterstand bauen. So beschreibt der Kinderschutzbund Trier einen Teil dessen, was seine Mitarbeiter Jungen und Mädchen künftig bieten wollen. Das neue „Meine Hilfe zählt“-Projekt „Wir be-,achten’ die Natur und möchten sie erleben – Natur ist für alle da!“ ist am 25. Juni gestartet. Anfangs gingen die Spenden schleppend ein. Die Projekt-Verantwortliche Elke Boné-Leis appellierte auf der Internetseite der großen Spendenaktion des Trierischen Volksfreunds unter www.meine-hilfe-zaehlt.de an unsere Leserinnen und Leser: „Leider konnte bisher keine Spende für unser Tagesprojekt im Wald verbucht werden.“ Doch gerade jetzt sei es so wichtig, den Kindern und Jugendlichen ein Freizeitangebot zu ermöglichen. Der Appell wurde gehört: Schnell gingen die ersten Spenden ein.

Denn das Naturprojekt bedeutet viel mehr, als ein paar schöne Stunden draußen zu verbringen.  „Wir wollen positive Erinnerungen schaffen und zu einem ,Reset’ beitragen“, schreibt Elke Boné-Leis. Besonders nach einer langen Phase sozialer und emotionaler Belastung, wie in der aktuellen Corona-Lage, eröffne die Natur besondere Möglichkeiten.

 Eltern, Kinder und Jugendliche können sich bei den Hotlines des Kinderschutzbunds telefonisch beraten lassen.

Eltern, Kinder und Jugendliche können sich bei den Hotlines des Kinderschutzbunds telefonisch beraten lassen.

Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Wie Kinder unter der Corona-Krise leiden, haben Forscher am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) kürzlich erstmals bundesweit untersucht. Sie sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Pandemie viele psychische Spuren hinterlassen hat. Mehr als 70 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen fühlten sich durch die Corona-Krise seelisch belastet. Stress, Angst und Depressionen hätten zugenommen. Das Risiko für psychische Auffälligkeiten habe sich fast verdoppelt.

Was genau erwartet Kinder und Jugendliche, die an dem „Meine-Hilfe zählt“-Projekt teilnehmen? Sie werden etwa mit naturpädagogischen Methoden und Materialien sowie von Tieren auf den Entdeckungsreisen durch Wald und Wiese begleitet. Ein spezielles Programm mit dem Namen „Natur heilt Wunden“ ermöglicht den Mitmachenden, sich selbst in der Natur zu erleben und sich mit Düften, Farben, Geräuschen zu beschäftigen – und von dem großen Lehrmeister Natur zu lernen. Das neue Tages­projekt des Kinderschutzbunds hat die Nummer 82472. 1650 Euro werden gebraucht, elf Prozent der Spendensumme sind schon eingegangen.

„Meine Hilfe zählt“: Kinderschutzbund Trier bittet um Spenden
Foto: TV

Einem weiteren „Meine Hilfe zählt“- Projekt der Trierer Institution fehlen noch 600 Euro. Zum Angebot des Kinderschutzbunds Trier gehört auch der Kinderschutzdienst – eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, die geschlagen, vernachlässigt, seelisch unter Druck gesetzt oder sexuell missbraucht werden. Oder für Kinder, die von Gewalt bedroht sind. Seit exakt 30 Jahren gibt es die Kinderschutzdienste in Rheinland-Pfalz (der TV berichtete). Im Jubiläumsjahr soll das Geleistete gewürdigt und die Öffentlichkeit über das Angebot noch besser informiert werden.  Die Träger der Kinderschutzdienste im Land haben sich die Aufgaben aufgeteilt, die ein Jubiläum mit sich bringt. Der Kinderschutzbund Trier kümmert sich um Plakate und Flyer. Der erste Schwung ist dank der Spenden der TV-Leserinnen und -Leser schon gedruckt worden. Der Kinderschutzbund möchte noch mehr Flyer und Plakate drucken und bittet um weitere 600 Euro. Denn jedes Schriftstück trägt dazu bei, dass noch mehr Menschen wissen: Der Kinderschutzdienst hilft.

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