Meine Hilfe zählt Wie ein Dorf in Trümmern sich aufrappelt
Trier/Losheim am See · Meine Hilfe zählt: Menschen im Regenwald kämpfen darum, ihren Ort und ihre Existenzen wieder aufzubauen. TV-Leser können helfen.
Das Internet kennt Yokungeteka nicht. Das Dorf liegt im Herzen des afrikanischen Regenwaldes, in einer Provinz im Kongo. Über Generationen hinweg haben die Menschen dort das Beste aus dem, was die Erde ihnen gibt, gemacht und mehrere Katastrophen verkraften müssen.
Die Vertreibung Von anderen Savannenvölkern waren sie in den Urwald verdrängt worden. Überleben bedeutete, sich anzupassen. Aus Kriegern und Jägern wurden Waldbauern und Fischer. Sie bauten Maniok, Mais und Bohnen an. Einer ihrer Regenten führte Trockenreis ein und ließ Fischteiche anlegen. „Für eine gesunde Ernährung“, schreibt Wolfgang Leinen vom Verein konga – Freundeskreis Tshuapa im saarländischen Losheim am See auf der Internetseite von Meine Hilfe zählt (www.meine-hilfe-zaehlt.de).
Der Wald gab ihnen Pilze, Raupen, Wild, Gemüse und Früchte. Sie legten Kaffee- und Kautschukplantagen an, um regelmäßige Einnahmen zu haben. Kinder gingen zur Schule, einige sogar später zur Lehre in der Landeshauptstadt. Den Menschen in Yokungeteka ging es gut.
Katastrophe des Kriegs Doch eine Katastrophe bahnte sich an: Der Krieg wütete auch in der abgeschiedenen Region. Zehn Jahre lang. Europäer, darunter Händler, die die landwirtschaftlichen Produkte auf Märkte und zu Kunden gebracht hatten, flüchteten. „Die einheimische Bevölkerung konnte nicht weglaufen“, sagt Leinen. Sie rettete sich in den undurchdringlichen Urwald, errichteten provisorische Camps – auch die Bewohner von Yokungueteka. Bis heute habe sich die Region noch nicht von Plünderungen und der zerstörten Infrastruktur erholt. Ganze Dörfer seien aufgegeben worden. So steht es in der Beschreibung des neuen Meine-Hilfe-zählt-Projekts des konga-Freundeskreises Tshuapa.
Ein Neuanfang Völlig abgeschnitten von der Welt nahmen die Yokunguetekaner Schritt für Schritt ihr Dorf wieder in Besitz. Alles lag in Trümmern, „die Felder hatte sich der Wald geholt“. Zurück auf Wieder-von-vorne-anfangen. Die Selbsthilfeorganisation des Nkole-Volkes Fondation Lifala des Nkole (FoLiNko) stärkte Bauern, die sich zusammengeschlossen hatten. Die einst der Gesundheit zuliebe angelegten Fischteiche wurden wiederbelebt, ein Palmenhain angelegt. Leinen erklärt: Eine Palme benötigt vier bis fünf Jahre bis sie Ertrag bringt.“ Ein Projekt für die Zukunft, schwierig, wenn gleichzeitig Kinder hungern.
Palmen tragen Früchte: Die gute Nachricht aus Yokungeteka: Seit zwei Jahren tragen die Jungpalmen Früchte, erstes Palmöl konnte für die lokale Küche und als Brennstoff für einfache Lampen gewonnen werden.
Die Bauern machen weiter: Sie wollen eine eigene Ölmühle anschaffen, denn die Benutzung der fremden kostet einen Großteil der Erträge. Und sie wollen Seifen herstellen. „Weil Seife rar und teuer und auf den Märkten gefragt ist“, sagt Leinen. Zudem sei Seife aus Palmöl und Zitronengrasessenz ein wirksamer und erschwinglicher Malariaschutz.
Spenden für Fahrräder Der Verein konga – Freundeskreis Tshuapa bittet die TV-Leser um Starthilfe: Drei Fahrräder sollen angeschafft werden, damit notwendiges Material ins Dorf und später die Seifen zu den Märkten transportiert werden können und damit das Motorrad der FoLiNko unterhalten werden kann.
Es werden 700 Euro dafür benötigt. Weitere 2200 Euro werden gebraucht, um die Grundausstattung für die Seifenherstellung, von Töpfen über Seifenschneiderformen bis hin zu Regalen, kaufen zu können. Damit die Palmen im Hain besser gedeihen, braucht die Waldbauernvereinigung aus rund 15 Mitgliedern 350 Euro, damit abgenutzte Schlagmesser, Hacken, Haumesser und Schleifsteine ersetzt werden können.
Das Meine Hilfe zählt-Projekt „Seifen - Über Leben im Regenwald“ hat die Projektnummer 72313. Jeder Cent trägt dazu bei, dass es den Menschen in Yokungeteka besser geht.