Spendenaktion Lebenstore öffnen nicht weit von Jerusalem

Trier · „Meine Hilfe zählt”: Lifegate Rehabilitation bittet um Spenden, damit junge Menschen mit Behinderung eine Ausbildung machen können.

 Ein deutscher Orthopädiemechaniker hat junge Menschen in Beit Jala ausgebildet, um für Kinder notwendige Hilfsmittel wie Einlagen, Schienen und Prothesen zu fertigen. Das Foto wurde vor der Corona-Pandemie aufgenommen.

Ein deutscher Orthopädiemechaniker hat junge Menschen in Beit Jala ausgebildet, um für Kinder notwendige Hilfsmittel wie Einlagen, Schienen und Prothesen zu fertigen. Das Foto wurde vor der Corona-Pandemie aufgenommen.

Foto: TV/Lifegate

Beit Jala ist eine Stadt in Palästina mit rund 12 000 Einwohnern. Zehn Kilometer südlich von Jerusalem, zwei Kilometer von Bethlehem entfernt, gibt Lifegate Kindern und jungen Erwachsenen mit Behinderung seit Anfang der 1990er Jahre die Chance auf ein besseres Leben. Lifegate (übersetzt: Lebenstor) ist eine deutsche Rehabilitations-Einrichtung. Mit „Lebenstore öffnen“ ist überschrieben, was im Zentrum der Einrichtung passiert, dem Life­gate-­Haus.

Auch Mechthild Bach aus Trier engagiert sich seit vielen Jahren für den Verein Tor zum Leben – Lifegate Rehabilitation, der speziell das Haus in Beit Jala unterstützt. Und Bach kann seit vielen Jahren auf die Unterstützung der TV-Leserinnen und -Leser bauen. Elf Projekte, darunter die erfolgreiche Hüft­operation, die der jungen Sumia unerträgliche Schmerzen genommen hat, haben TV-Leserinnen und -Leser bis heute komplett finanziert. 

Im neuesten „Meine Hilfe zählt“­-Projekt von Lifegate geht es darum, eine Ausbildung für einen jungen Menschen mit Behinderung zu finanzieren. In 14 verschiedenen Bereichen – von der Herstellung von Keramik bis hin zum Malen – sei dies möglich, sagt Bach. Die jungen Azubis werden praktisch angeleitet, schulisch gefördert, und sie werden medizinisch und therapeutisch versorgt. Die Ausbildung kostet 3600 Euro pro Jahr. Viele mittellose Familien könnten dies nicht zahlen, schreibt die Triererin auf der Internetseite unseres Hilfeportals unter www.meine-hilfe-zaehlt.de.

 Die gehörlose Sumia aus der palästinensischen Stadt Beit Jala arbeitet in einer Keramikwerkstatt von Lifegate.

Die gehörlose Sumia aus der palästinensischen Stadt Beit Jala arbeitet in einer Keramikwerkstatt von Lifegate.

Foto: Lifegate

Bach sagt, der Verein möchte jungen Menschen helfen, dass diese eine erfolgreiche Ausbildung machen und im Arbeitsleben Fuß fassen könnten. Die Ausbildung dauere in der Regel zwischen ein und drei Jahren – je nach Art der Behinderung.

„Unser Ziel ist es, für sie einen Arbeitsplatz in der Gesellschaft zu finden“, sagt die Triererin. Integration ist ein Schlüsselbegriff für alle Lifegate-Projekte. Kommt im palästinensischen Beit Jala ein Kind mit einer Behinderung zur Welt, wird es oftmals sogar von der eigenen Familie verstoßen und versteckt. In der Regel verlässt dort der Mann seine Frau, wenn sie ein behindertes Kind zur Welt bringt. Die Mitarbeiter im Lifegate-Haus setzen sich mit alldem, was sie tun, für die Kinder und jungen Erwachsenen ein. Sie sollen ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft erhalten, indem alle Fähigkeiten der jungen Menschen gesehen und gefördert werden. Ohne das Lifegate-Haus würden sie außerhalb der Gesellschaft stehen, versteckt in den Häusern ihrer Familien. 

„Für die ersten Spenden danken wir ganz herzlich“, t Bach im Blog auf der Internetseite von „Meine Hilfe zählt“. So könne der erste Monat einer Ausbildung bereits finanziert werden. 3600 Euro werden gebraucht, es fehlen noch 3250 Euro. TV-Leserinnen und -Leser können unter der Nummer 90162 spenden. 

Ein weiteres „Meine Hilfe zählt“-­Projekt des Vereins trägt den selbst­erklärenden Namen „Thera­peutisches Spielmaterial“. Es hat die Nummer 77745. Fast die Hälfte der Spendensumme ist finanziert, es fehlen noch 3600 Euro. 

Aktuell unterstützt „Meine Hilfe zählt“ 131 Projekte regionaler Vereine.
Immer mittwochs stellen wir neue
Projekte vor oder berichten, wie sich
die einzelnen Spendenaktionen ent­wickeln und was aus Ihrer Hilfe ge­worden ist.

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