Meinung Ran an die Problemzone!

Das muss man Wolfgang Schäfer lassen. Als Bauunternehmer zählt der Schillinger nicht zu den Lautsprechern der Branche, aber wenn er etwas öffentlich sagt und ankündigt, dann folgen in aller Regel auch Taten.

 kik morgen roland

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Foto: TV/Klaus Kimmling

Siehe Weißhaus. Was die Stadt in jahrelangen Bemühungen nicht hinkriegte, schafften Schäfer und sein Familienunternehmen IFA im Erbbaurechtsverfahren: Die traditionsreiche, aber jahrelang verwaiste Gastro-Immobilie auf dem Palliener Felsplateau wurde komplett runderneuert und wieder geöffnet.

Nun haben Schäfer & Co. die nächste Trierer Problemzone im Visier: Brotstraße 46/47. Eine nicht minder traditionsreiche Adresse. Bis zur Bombardierung Triers vor Weihnachten 1944 stand hier das Haus Thanisch, einst die Heilbadeanstalt des Trierer Gesundheitsförderers Joseph Thanisch (1838-1901), davor war es Brauhaus der Kurfürstlichen Residenz. Was jetzt (noch) dort steht,  entstand 1950  als eines  ersten großen privaten Nachkriegs-Bauprojekte.

An dem Vorhaben, dort einen Neubau zu errichten, ist eine Düsseldorfer Projektentwicklungsgesellschaft gescheitert. Folge: eine Ruine in 1a-Lage, die sich nur dank kurzfristiger Zwischennutzungen nicht komplett trostlos präsentiert.

Es ist keineswegs ausgeschlossen, dass auch die IFA sich verhebt. Doch ihr Vorhaben hat einen besonderen Charme: Über den Geschäften sollen Wohnungen entstehen. Leben in der Fußgängerzone – ein ganz großes Zukunftsthema der Stadtentwicklung. Für Trier wäre diese Form von Wiederbelebung eine Pionierleistung, die auf das Wohlwollen von Stadt und Stadtrat stoßen dürfte. Und möglicherweise auch das der Brotstraßen-Nachbarn, die sich mit einer rein gewerblichen Nutzung, wie von dem Düsseldorfer Unternehmen propagiert, nicht hatten anfreunden wollen.

r.morgen@volksfreund.de

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