Meinung Runter vom hohen Ross!

Dass in der Trierer Fußgängerzone die Ladenmieten sinken, wird die meisten Händler erst mal nicht beglücken. Denn sie sind so genannte Bestandsmieter mit den branchenüblichen längerfristigen Mietverträgen.

 Roland Morgen

Roland Morgen

Foto: TV/Klaus Kimmling

Und nicht wenige von ihnen berappen im Durchschnitt monatlich bis um die 100 Euro je Quadratmeter – Kaltmiete selbstverständlich. Damit liegt Trier zwar noch weit entfernt von München, wo in Bestlage im Schnitt 320 Euro fällig werden, aber doch nah an Köln (130 Euro) und Hamburg (105 Euro) auf den Plätzen sechs und sieben der „Big 7“, wie der Immobilienverband Deutschland (IVD) ermittelt hat.

Jetzt – vor dem Hintergrund von Ukraine-Krieg, Energiekrise, hoher Inflationsquote & Co. – kommt Bewegung ins Trierer Ladenmieten-Monopoly. Zum einen sinken Ladenmieten in 1A- und 1B-Lagen auf ein Niveau, das dem von 2017/18 entspricht. Ob aber auf alle Vermieter der Druck wächst und sie Zugeständnisse machen müssen, ist aber noch längst nicht ausgemacht. Das zeigt ein ganz aktuelles Beispiel der Marke „Kontrastprogramm“. Mit „Gelegenheit! Tolle Gewerbeimmobilie in 1A Lage in der Trierer Fußgängerzone“ wird ein Laden angeboten, der nach ursprünglichen Plänen längst von der Bildfläche verschwunden sein sollte: das ehemalige Juweliergeschäft Lürenbaum in der Brotstraße. Doch statt Abriss und Neubau an dieser Stelle kommt der – abgesehen von einer Interimsnutzung als Corona-Teststelle – seit Jahren leer stehende Laden als Wiedergänger daher. Und das zu einer, vorsichtig ausgedrückt, interessanten Preisvorstellung: knapp 6000 Euro für knapp 100 Quadratmeter, davon 65 Quadratmeter Verkaufsfläche.

r.morgen@volksfreund.de

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