Meister mit Nadel und Faden

TRIER-SÜD. Kreativ sind die Kinder der Klasse 6 a der Medardschule. Und geschickt im Umgang mit Nadel, Faden und der elektrischen Nähmaschine. Innerhalb von fünf Monaten haben sie sieben textile Wandbilder gestaltet, mit denen sie beim Wettbewerb "Zeichen setzen" vom rheinland-pfälzischen Bildungsministerium und der Initiative Handarbeit den zweiten Platz belegten.

 Geschichten erfinden, erzählen und spielen, Geräusche dazu erfinden und Elemente ertasten kann die sechste Klasse der Medardschule mit ihren fantasievollen genähten Wandbildern. Für die textilen Arbeiten erhielten sie beim Wettbewerb "Zeichen setzen" von Bildungsministerium und der Initiative Handarbeit den zweiten Preis in der Kategorie Förderschulen. Foto: Cordula Fischer

Geschichten erfinden, erzählen und spielen, Geräusche dazu erfinden und Elemente ertasten kann die sechste Klasse der Medardschule mit ihren fantasievollen genähten Wandbildern. Für die textilen Arbeiten erhielten sie beim Wettbewerb "Zeichen setzen" von Bildungsministerium und der Initiative Handarbeit den zweiten Preis in der Kategorie Förderschulen. Foto: Cordula Fischer

Eigentlich war das Projekt der genähten Wandbilder nur für die Beteiligung am Wettbewerb gedacht. Doch das Thema, unter dem Klassenlehrerin Ute Lieser die Arbeiten einreichte, geht darüber hinaus. Gegenstände ertasten

"Textile Wandbilder zur Förderung der sprachlichen, schriftlichen, motorischen und sensorischen Fähigkeiten" haben nicht nur die Jury überzeugt, die die technische Ausführung und die Motivation der Kinder, die in den Bilder ablesbar ist, lobte. Nun sollen alle Schüler der Medardschule mit den Förderschwerpunkten Lernen und Sprache von der Kreativität und den Fertigkeiten der Klasse 6 a profitieren. Denn die Arbeiten mit den abnehmbaren Elementen sollen auch im Unterricht eingesetzt werden. "Sie können zur Sprecherziehung dienen, im Musikunterricht sollen die Kinder mit Instrumenten passende Geräusche erfinden, die abnehmbaren Figuren und Gegenstände motivieren zum Interagieren und die Schüler können mit verbundenen Augen die Gegenstände ertasten und benennen lernen", erklärt Lehrerin Lieser. "Ich nähe gerne. Dabei kann man frei erfinden, was man machen will", sagt Schüler Benny Ulbricht. "Es ist eigentlich ganz leicht, aber bei den Feinarbeiten muss man sehr aufpassen, dass man nicht abrutscht." Im Umgang mit der Nähmaschine hat Hanne Pichota die Kinder geschult, die sich seit anderthalb Jahren ehrenamtlich in der Schule engagiert. "Die Schüler waren begeistert und haben viel gelernt", sagt sie. Nachdem Pichota Skizzen zu den Bildern gezeichnet hatte, eine Schatzinsel, einen Apfelbaum, einen Heißluftballon, einen See mit Ente, ein Haus, ein Zelt und ein Segelschiff, haben die Kinder im Deutschunterricht Geschichten dazu erfunden und sie später am Computer geschrieben und ausgedruckt. Danach haben sie in kleinen Gruppen die Entwürfe mit Stoff in kleine Kunstwerke verwandelt, die die Fantasie anregen. "Wir haben gehofft, dass wir damit einen Preis gewinnen. Es war schön, als wir die Nachricht bekommen haben und nach Mainz gefahren sind", sagt Schülerin Diana Dick. Besonders stolz ist die Klasse darauf, dass ihre preisgekrönten Bilder bis nach den Sommerferien im Fachgeschäft "tausend & eine naht" in der Brückenstraße ausgestellt werden, das die Arbeit der Schule unterstützt. "Ich finde es toll, dass es Schulen gibt, in denen die Kreativität auf diese Weise gefördert wird. Dass wir die Bilder ausstellen, gehört einfach dazu", sagt Margit Fesser, für den Bereich Nähmaschinen zuständig.

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