Melitta Müller im Alter von 87 Jahren gestorben

Sie war gelernte Journalistin, Mutter von sechs Kindern und eine der bedeutenden Trierer Geschäftsfrauen: Melitta Müller, Seniorchefin des Trierer Traditionsunternehmens "Zur blauen Hand", ist am Donnerstag im Alter von 87 Jahren gestorben.

Trier. (woc) Als ihr Mann Wolfgang im Jahr 1970 plötzlich einem Herzinfarkt erlag, übernahm Melitta Müller von einem auf den anderen Tag die Geschäftsführung des Modehauses. Ihre sechs minderjährigen Kinder schickte die aus der Pfalz stammende Frau auf Internate, um die große Aufgabe, eins der ältesten deutschen Textilhäuser weiterzuführen, annehmen zu können.

Schließlich war das Unternehmen bereits im Jahr 1797 von Johann Nicolaus Müller in der Weberbach gegründet worden. Auch der Name "Blaue Hand" stammt aus dieser Zeit: Johann Nicolaus Müller war einer der Ersten, der in Deutschland Tücher mit Indigo einfärbte - dabei nahmen auch seine Hände den blauen Farbstoff an. "Blaue Hand", nannten ihn die Trierer deswegen.

Melitta Müller führte das Familienunternehmen in der fünften Generation bis Ende der 1980er. Bei ihren Mitarbeitern genoss die ruhige Frau mit der starken Persönlichkeit Respekt. 1990 übernahm ihr Sohn Michael die alleinige Unternehmensleitung, Melitta Müller war jedoch weiter in die Geschäfte eingebunden. Den frühen Krebstod ihrer Tochter Christa im Jahr 1995 konnte Melitta Müller allerdings nur schwer überwinden. Mehrere Krankheiten schwächten sie zusätzlich.

Bis zu ihrem letzten Tag lebte Melitta Müller, die am 24. März ihren 88. Geburtstag gefeiert hätte, in ihrer Wohnung über ihrem Geschäft in der Brotstraße.

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