Menschenfreund mit viel Humor

TRIER/KONZ. (woc) Trier ist um ein Original ärmer: Günther Lellinger ist am Pfingstmontag unerwartet gestorben. Über 20 Jahre stand der 71-Jährige in seinem Kiosk am Hauptmarkt hinter der Ladentheke.

Immer einen Scherz auf den Lippen und immer ein offenes Ohr für seine vielen Stammkunden hatte Günther Lellinger. Jeden Tag stand der Geschäftsmann - ein "waschechter Mattheiser Jung" - hinter der Theke seines Zeitschriften- und Geschenke-Kiosks auf dem Hauptmarkt. Die sechs Quadratmeter aus Blech und Glas im Herzen Triers waren seit 1982 sein Reich. Der gelernte Großhandelskaufmann hatte eine ganz besondere und beinahe selten gewordene Geschäftsphilosophie: "Wir kümmern uns um die Kunden. Wenn manche nicht mehr kommen, forschen wir so lange, bis wir wissen, was mit ihnen los ist", sagte er bei einem Interview mit dem Trierischen Volksfreund im Oktober vergangenen Jahres. Seinen Humor und seine flotten Sprüchen bekamen die Kunden beim Zeitungskauf dazu. Diese Herzlichkeit und Aufmerksamkeit schätzten besonders die vielen älteren Menschen, die sich Tag für Tag ihren Lesestoff in dem kleinen Kiosk besorgten. Auch nach seinem Umzug nach Konz nannte Lellinger einen großen Garten in Kürenz sein eigen. Dort genossen Günther Lellinger und seine Frau Gertrud die Ruhe und die Abgeschiedenheit vom stressigen Arbeitsalltag in der Innenstadt. Am Samstag vor Pfingsten stand Günther Lellinger am Morgen noch in seinem Laden, übergab aber später wegen Unwohlsein an einen seiner Mitarbeiter und fuhr nach Hause. Günther Lellinger hatte in jüngster Zeit öfter über Unwohlsein geklagt.

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