Musik MGV Trier-Irsch: Griechischer Wein und Berliner Luft zum Geburtstag

Trier-Irsch · Ein Jahr nach dem Ersten Weltkrieg gründeten 36 „sangesfrohe Männer und Jünglinge“ den Männergesangverein Harmonie Trier-Irsch. Nun hat er sein 100-jähriges Bestehen gefeiert.

 1919 gründete sich der MGV Harmonie Irsch. Zum Jubiläum sang der Chor vor rund 350 Gästen.

1919 gründete sich der MGV Harmonie Irsch. Zum Jubiläum sang der Chor vor rund 350 Gästen.

Foto: Jan Söfjer

„Aus dem Weltkrieg 1914/18 kehrte eine große Zahl lebensbejahender Menschen nicht mehr zurück. Diejenigen aber, die dem Schicksal des Schlachtfeldes entgangen waren, fühlten sich heimatverbundener als je zuvor“, schrieb der Ehrenvorsitzende des Männergesangverein Harmonie Trier-Irsch, Peter Wollscheid, 1951 in einem Heft zur Fahnenweihe.

So beschlossen am 25. Mai 1919 „36 sangesfrohe Männer und Jünglinge“, zum 1. Juni 1919 den Männergesangsverein zu gründen. Ihr Motto: In Freud und Leid zum Lied bereit.

Nun hat der Verein in der Sporthalle des SV Trier-Irsch vor rund 350 Gästen sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Schirmherr war Kulturdezernent Thomas Schmitt. „Wer musikalische Kompetenzen erwirbt, erwirbt auch soziale Kompetenzen“, betonte Schmitt in seiner Rede.

Mit dabei waren diverse Ortsvorsteher, darunter der von Trier-Irsch, Karl-Heinz Klupsch. „Singen begeistert, befreit aus Zwängen, öffnet Herzen und Sinne für das Schöne und Positive. Mit ihrer Musik bereiten Sie anderen nicht nur eine Freude, sondern bereichern auch das Leben in unserem Stadtteil“, sagte Klupsch.

Der Vorsitzende des MGV, Werner Houver, freute sich, „dass der Chor noch in der Lage ist, die Hundertjahrfeier gebührend herauszustellen“. Denn es sei zuerst unklar gewesen, ob der Verein alleine in der Lage gewesen wäre, die Feiern zu stemmen. Nur noch 20 von 76 Mitgliedern sind aktiv und nicht mehr die Jüngsten. Seit zwei Jahren können auch Frauen eintreten. Fünf sind mittlerweile dabei und haben den Altersschnitt beträchtlich gesenkt.

Als die Probleme bekannt wurden, boten Irscher und Filscher Vereine spontan ihre Hilfe an, wie Houver sagte.

Nach einer Gedenkmesse unter Pfarrer Monsignore Michael Bollig – der frisch in den Verein aufgenommen wurde – sang der MGV Harmonie mit dem Gesangsverein Trierweiler den Gefangenenchor aus der Oper Nabucco.

Es folgte mit Tenor Thomas Kiessling als Solisten das Stück „Ich bin nur ein armer Wandergesell“ und im Anschluss „Griechischer Wein“ und „Berliner Luft“.

Dirigiert wurde der MGV Irsch von Claudia Glesius. Die studierte Sängerin ist seit mehr als 20 Jahren Chorleiterin des Männergesangvereins.

Es waren etliche Chöre zur Feier gekommen, die auch alle auftraten: der Kirchenchor Cäcilia St. Georg aus Trier-Irsch, der Gesangverein Trierweiler, der MGV Sirzenich, der MGV Waldrach, der MGV Euren, und der MGV Concordia Trier-Kürenz mit der Chorgruppe Popcon. Klauspeter Bungert begleitete die Chöre ebenso wie Tenor Thomas Kiessling. Zum Schluss sangen alle zusammen „Amazing grace“.

Walter Klein (81) wurde für 60 Jahre Mitgliedschaft im MGV Harmonie geehrt – durch den Verein selbst sowie durch den Vorsitzenden des Kreischorverbandes Trier-Stadt, Kurt Müller. Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurden Karl Lorenz, Renate Mayer, Peter Meuser und Walter Wollscheid geehrt.

Werner Houver freute sich darauf, „dass wir uns nach der Feier wieder dem Einstudieren neuer Chorstücke zuwenden können“.

Der MGV Irsch bietet jeden Donnerstag um 20 Uhr im Proberaum der Irscher Grundschule Schnupperproben an.

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