Beruf Früher Krankenpfleger, heute Arzt

Trier · Michael Strupp hat als erster Mediziner in Trier seine Promotion abgelegt.

 Der gebürtige Trierer Michael Strupp (Mitte) hat bei Dr. Andreas Neisius (links) und Prof. Tim Piepho seine Promotion abgeschlossen.

Der gebürtige Trierer Michael Strupp (Mitte) hat bei Dr. Andreas Neisius (links) und Prof. Tim Piepho seine Promotion abgeschlossen.

Foto: Brüderkrankenhaus Trier

Er wuchs in Trier auf, ging dort zur Schule, ließ sich im Brüderkrankenhaus zum Krankenpfleger ausbilden und kehrte jetzt als Arzt in Weiterbildung zur Promotion in seine alte Heimatstadt zurück: Michael Strupp ist der erste Doktorand der Medizin, der in Trier sein wissenschaftliches Kolloquium machte. Unter dem Vorsitz von Dr. Andreas Neisius und Prof. Tim Piepho, beide Chefärzte im Brüderkrankenhaus, hat er seine Promotion abgeschlossen.

Es sei ein „relativ langer Weg“ gewesen, sagt Michael Strupp und zählt die Stationen seines beruflichen Werdegangs auf: Nach Abitur am Max-Planck-Gymnasium und Zivildienst begann er 2007 seine Pflegeausbildung im Brüderkrankenhaus, wo er anschließend noch mehrere Jahre arbeitete. Auch als Medizinstudent war er an seiner ehemaligen Ausbildungsstätte im Einsatz: „In der Woche studierte ich in Mainz, an den Wochenenden arbeitete ich im Brüderkrankenhaus, um mir so einen Teil meines Studiums zu finanzieren“, berichtet der 34-Jährige. Auch seine Promotion im Brüderkrankenhaus abzuschließen, wäre vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen. Doch der inzwischen gegründete und etablierte Medizincampus Trier machte es nun möglich. Und so sagt Strupp heute: „Es macht mich schon sehr glücklich und es brauchte ja auch einige Zufälle, dass ich jetzt in Trier promovieren konnte. Für mich ist das eine runde Sache.“

„Aus meiner Sicht ist es höchst erfreulich, dass sich hier nun ein Kreis schließt“, sagt auch Dr. Andreas Neisius. Der Chefarzt der Abteilung für Urologie und Kinder­urologie im Brüderkrankenhaus lernte Strupp kennen, als er selbst noch an der Unimedizin Mainz tätig war. „Er wurde mir kurz vor meinem Weggang nach Trier auf entsprechende Empfehlung hin vorgestellt“, erinnert sich Neisius. Gemeinsam beschlossen sie, dass Strupp zu einem noch recht jungen miniaturisierten Verfahren zur Behandlung von Nierensteinen forschen und promovieren sollte. Neisius begleitete und begutachtete die Arbeit, während Strupp sein Praktisches Jahr im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier absolvierte.

„Nach erfolgreicher Fertigstellung und positiver Begutachtung der Dissertationsschrift ist Michael Strupp nun als ‚BKT-Eigengewächs’ und Trierer der erste Doktorand, der nicht mehr vor Ort in Mainz, sondern hier sein wissenschaftliches Kolloquium durchführen konnte“, sagt Neisius. Er leitete das Kolloquium mit seinem Chef­arzt­kollegen der Anästhesie und Intensivmedizin, Prof. Tim Piepho, dem fachübergreifenden Lehrverantwortlichen des Medizincampus Trier für das Brüderkrankenhaus.

Welche Fachrichtung wird Michael Strupp einschlagen, der ab dem Ende des Semesters seinen neuen Doktortitel führen darf? Vielleicht zur Nephrologie, sagt der Arzt, der aktuell im Gesundheits- und Pflege­zentrum Rüssels­heim in Süd­hessen arbeitet. Strupp sagt über die Nierenheilkunde, dass diese ein „nicht unkompliziertes Fach“ sei und ergänzt: „Aber gerade das reizt mich an ihr.“

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