Millionen für modernen Badespaß im Trierer Nordbad

Trier · Die Beckenabdichtungen sind rissig, und wer vom Drei-Meter-Turm springt, landet direkt im Schwimmerbecken: Das Trierer Nordbad müsste saniert werden. Am Horizont zeichnen sich sehr hohe Zuschüsse dafür ab.

 Eine umfassende Sanierung soll das Nordbad in Trier moderner, sicherer und attraktiver machen. tv-Foto: Portaflug

Eine umfassende Sanierung soll das Nordbad in Trier moderner, sicherer und attraktiver machen. tv-Foto: Portaflug

Foto: (h_st )

61 Jahre ist das Trierer Nordbad alt - und dafür eigentlich noch ganz gut in Schuss. Um den jährlich rund 63 000 Besuchern den Schwimm- und Badespaß langfristig zu sichern, muss allerdings etwas getan werden. Die Komplettsanierung des Freibads, inklusive Modernisierungen, würde knapp 4,5 Millionen Euro kosten (siehe Text ganz unten).

Nicht bezahlbar für eine klamme Stadt wie Trier. Stimmt. Aber ein Sonderförderprogramm von Bund und Land könnte die Sache trotzdem möglich machen (siehe Text in der Mitte). Die erste Hürde ist bereits genommen: Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) hat die Nordbad-Sanierung jüngst dem rheinland-pfälzischen Innenministerium als "berücksichtigungswürdige Maßnahme" vorgeschlagen. Wie die Chancen stehen, dazu wollte Ministeriumssprecher Steffen Wehner sich auf TV-Anfrage nicht äußern. Laut Zeitplan des Förderprogramms muss das Innenminsterium sich bis zum 31. Juli allerdings entscheiden, ob das Nordbad es in die zweite Auswahlrunde schafft.
Für die ausgewählten Projekte müssen die Kommunen anschließend förmliche Zuschussanträge inklusive detaillierter Sanierungsplanung vorlegen. Bis zum 31. Dezember 2017 legt das Land dann fest, welche Projekte letztlich realisiert werden.

Wird das Nordbad ausgewählt, bekommt Trier 90 Prozent der prognostizierten Sanierungs- und Modernisierungskosten erstattet. Bei einer Gesamtbausumme von 4,45 Millionen Euro wären das immerhin rund vier Millionen. Die restlichen zehn Prozent der Baukosten müsste die Stadt übernehmen. Und obwohl das "nur" rund 440 000 Euro wären, liegt da der Hase im Pfeffer. Denn laut Voraussetzungen des Förderprogramms darf das hoch verschuldete Trier seinen Eigenanteil nicht durch neue Kredite finanzieren. Das Geld müsste vielmehr an anderer Stelle eingespart oder durch die Erhöhung von städtischen Einnahmen aufgebracht werden.

Die Stadtverwaltung hat sich dazu bereits Gedanken gemacht: Durch die Sanierung des Bads inklusive neuer Wassertechnik würden die Energiekosten sinken. Außerdem werde das Bad durch die Modernisierung attraktiver, "so dass von einem Zuwachs bei den Besucherzahlen auszugehen ist". Und damit von einem Einnahmeplus aus Eintrittsgeldern. "Diese Mehrerträge und die Minderaufwendungen bei den Betriebskosten dürften sicherlich zu einer nachhaltigen Entlastung beitragen", erklärt Rathaus-Pressesprecher Ralf Frühauf.

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