"Milljunen Leit" in Straßen und Geschäften

TRIER. "Milljune Leut" tummelten sich beim gestrigen Mantelsonntag in der Trierer Innenstadt. Am meisten umkämpfter Artikel an diesem verkaufsoffenen Sonntag: ein Parkplatz.

Der gestrige Tag war prädestiniert, Verwirrung zu stiften. Hatte der eine oder andere vielleicht noch nicht mitbekommen, dass die Uhren seit der Nacht anders ticken, so schien sich mancher Trierer zudem im Wochentag geirrt zu haben. Ab dem späten Vormittag nämlich war die Trierer Innenstadt rappelvoll und die Parkhäuser dicht. Von gemächlicher Sonntags-Atmosphäre war nichts zu spüren.Kein Parkplatz mehr frei

Um 13.30 Uhr zeigten etwa die Parkhaus-Tafeln am Viehmarkt und am City-Parkhaus allen Autofahrern unisono eine grüne Null. Kein Parkplatz war mehr frei, und so schob sich eine lange Blechkarawane zockelnd durch die Hauptverkehrsstraßen. Nicht der Kunde war an diesem Tag König, sondern derjenige, der nach einigen "Ründchen" endlich einen Parkplatz gefunden hatte. Manchem ist dabei wohl die Puste ausgegangen, und so mussten die vier Herren des Straßenverkehrsamtes, die an diesem Sonntag in zwei Schichten arbeiteten, hier und da den Abschleppdienst rufen. Etwa am Simeonstiftplatz, wo drei Autos die Taxi-Plätze belegt hatten. Insgesamt jedoch habe sich das Chaos in Grenzen gehalten, berichtete Walter Theis, Einsatzleiter des Straßenverkehrs-Amtes. Wer es schließlich in die Fußgängerzone geschafft hatte, nutzte den trüben, aber trockenen Sonntag zum ausgiebigen Bummeln und Kaufen. Überdurchschnittlich belebte Straßen, gut besuchte Einzelhandelsgeschäfte und Kaufhäuser bestimmten das Bild. Hans Schlechtriemen, Vorsitzender der City-Initiative Trier, schätzte, das rund 120 000 Menschen Trier besuchten und sprach von einem "super Einkaufstag". Die Stimmung bei Geschäftsleuten und Kunden sei ausgesprochen gut. Viele Geschäftsleute hätten den Tag mit einem zweistelligen Plus gegenüber dem Mantelsonntag 2003 abgeschlossen. Hochpreisige Marken-Artikel, darunter viele Weihnachts-Artikel, seien gefragt gewesen. Das bestätigte Thomas Brausch, Geschäftsführer der Buchhandlung Interbook, gestern Mittag gegenüber dem TV . "Noch haben wir keine Zahlen. Aber vom Gefühl her ist deutlich mehr los als vergangenes Jahr. Viele sind bei ihren Einkäufen schon sehr stark auf Weihnachten fixiert."Zufriedene Geschäftsleute

Karin Kaltenkirchen, Geschäftsführerin von Modehaus Marx, gab sich ebenfalls zufrieden: "Es hat etwas später angefangen, aber wir haben gut zu tun. Der Mantelsonntag 2003 war für uns sehr gut. Nach meiner Einschätzung könnte es dieses Mal so gut werden wie im vergangenen Jahr." Winterjacken, Pullover und Hemden seien vor allem gefragt. Auch Monika Linz, Inhaberin des gleichnamigen Geschäftes in der Palaststraße, meinte: "Es sind Milljunen Leit in der Stadt, und es ist mehr Bewegung als am Mantelsonntag vergangenes Jahr." Ehemann Anton Linz fand: "Der Mantel-Sonntag wird gut angenommen. Die Stimmung ist easy, die Kunden sind sehr entspannt. Es macht Spaß, an diesem Tag zu arbeiten."

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