Mini-Musical begeistert in der Tufa

Respekt, Respekt: Das Werkstattkonzert "Drachenland" der "ga:ly:le:o"-Chorschule gab am Sonntagnachmittag in der restlos ausverkauften Tuchfabrik ein Mini-Musical zum Besten, bei dem sogar dreijährige Kinder mitwirkten.

Trier. (gsb) "Da haben wir noch Schwein gehabt!" Der Ausruf einer Mutter, die als Vorletzte in den großen Saal der Tufa schlüpfen durfte, war mehr als berechtigt. Eine lange Schlange Wartender hatte sich kurz vor Konzertbeginn vor dem Eingang gebildet. "Es ist eben was Besonderes", begründete der musikalische Leiter, Martin Folz, den mächtigen Andrang.

Zum ersten Mal waren erst drei- und vierjährige Geschwisterkinder aus dem Kinderchor mit von der Partie - die erste Probe hatte es erst im September gegeben. "Ich habe vielleicht zu früh ‚ja' gesagt, ich habe nicht gewusst, auf was ich mich da einlasse", erklärte Folz zu Beginn dem Publikum das "gewagte Experiment". In der Tat: Ein Steppke aus den Zuschauerreihen, der sich im Dusteren auf die Bühne verirrt hatte oder die junge Clara Maria Folz, die ihre Requisite nach ihrem Auftritt kurzerhand dem Publikum vor die Füße schmiss, waren nicht eingeplante Einlagen - die aber den Sympathie-Nerv aller Beteiligter trafen. Am Ende zeigte sich: Wer wagt, gewinnt.

Das 50-minütige Konzert war mitreißend, witzig und ein mehr als gelungenes Beispiel, wie schon bei Kindergartenkindern dank großen Engagements Musikverständnis geweckt und gefördert werden kann. Die Kinder der "ga:ly:le:o"-Chorwerkstatt hatten gemeinsam mit Martin Folz und elterlicher Unterstützung ein kleines Musical geschrieben, einstudiert und inszeniert. Die Abenteuergeschichte mit den beiden Drachen Tabaluga (Lina Pickan) und Nepomuk (Charlotte Brünjes) erzählte mit Liedern von Peter Maffay, Konstantin Wecker und Martin Folz die Freundschaft zwischen den beiden Hauptprotagonisten. Bewegung, Gesang und kurze Texte, begleitet von Folz am Klavier, dazu bunte Kostüme, peppige Musik, schöne Stimmen und Rhythmusgefühl: Die Aktion machte den Kindern offensichtlich viel Spaß.

Die Belohnung fürs Durchhalten äußerte sich in Form begeisterten Beifalls. Einzige Wehmutstropfen: Ein experimentelles Kinderorchester aus dem Saarland war wegen Glatteis nicht gekommen. Und viele Leute erhielten an der Kasse keine Karten mehr. Um Enttäuschungen dieser Art zukünftig zu vermeiden, empfehle sich die verstärkte Nutzung des Vorverkaufs, so Folz.

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