Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche nicht aussparen

Geschichte

Zum Bericht "Die Geschichte des J" (TV vom 29./30. Juli) über 400 Jahre MJC Trier und den Benefizabend mit Lars Reichow:

Im TV vom 29./30. Juli stand zu lesen, dass der Kabarettist Lars Reichow am 1. September in St. Maximin in Trier einen Benefizabend aus Anlass der Gründung der Marianischen Jünglingskongregation - MJC - im Jahr 1617 moderiert.
Einige Tage lang hing bereits vorher am Geländer der Konrad-Adenauer-Brücke ein über die B 49 (Pacelliufer) gespanntes Transparent, das auf diese Veranstaltung hinwies.
Ich schätze Lars Reichow sehr, auch wegen seiner musikalischen Monatsrevue an jedem letzten Samstag eines Monats im SWR 2. Vor allem die vom 29. Juli hat mir besonders gefallen, in der er die langjährigen Missbrauchvorfälle bei den berühmten Regensburger Domspatzen aufs Korn nahm und dabei auch die wenig rühmliche Rolle des Papstbruders Georg Ratzinger und die des damaligen Regensburger Bischofs Gerhard Ludwig Müller, des nachmaligen und inzwischen in den Ruhestand geschickten obersten katholischen Glaubenshüters, nicht aussparte.
1617, das ist ein Jahr vor dem Ausbruch des Dreißigjährigen Kriegs, aber auch 100 Jahre nach dem Beginn der Reformation, unter anderem auch 58 Jahre nach der Vertreibung von Caspar Olevian und der Protestanten aus Trier oder 28 Jahre nach der Verbrennung von Dietrich Flade in Trier.
400 Jahre segensreiche jesuitische Bildungsarbeit in Trier; dazu gehört auch das Wirken von Friedrich Spee von Langenfeld.
Aber sind das nicht auch, wie es mir aus eigenem Erleben spontan einfiel: 400 Jahre katholische Indoktrination, 400 Jahre klerikaler Knabenmissbrauch?
Lars Reichow muss das nicht ansprechen, es soll ja ein schöner Abend werden. Aber ich komme nicht umhin, es bei diesem Anlass nur mal so zu erwähnen.
Raimund Scholzen
Trier

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