Mission erfüllt, Verein aufgelöst

Föhren · Nach 17 Jahren hat sich der Verein Lebendiger Föhrenbach aufgelöst. Der ehemalige "Betonbach" ist renaturiert, womit der Vereinszweck erfüllt ist. Das restliche Vermögen wurde in drei Insekten- und Bienenhotels gesteckt.

 Spielen und Lernen am natürlichen Bachlauf: Dies hat der Verein „Lebendiger Föhrenbach“ ermöglicht. Sein Ziel hat der Verein damit erreicht. Foto: Verein

Spielen und Lernen am natürlichen Bachlauf: Dies hat der Verein „Lebendiger Föhrenbach“ ermöglicht. Sein Ziel hat der Verein damit erreicht. Foto: Verein

Föhren. Es waren Bausünden der achtziger Jahre, die 1997 zur Gründung des Vereins "Lebendiger Föhrenbach" führten. Erst wenige Jahre zuvor war das Gewässer in Betonrohre gelegt worden, nun taten sich Bürger zusammen, um die Umweltsünde zu korrigieren. Die finanziell klamme Gemeinde, das war den Vereinsgründern um Peter Riedel und Uli Urbanek klar, konnte nicht innerhalb kurzer Zeit erneut in den Bach investieren. Und so kam es, dass umweltbewusste Bewohner die Renaturierung selbst in die Hand nahmen.
Im Rahmen der "Aktion Blau" unterstützte die Verbandsgemeinde (VG) Schweich den Rückbau. Planungsbüros und Baufirmen stellten zu günstigen Konditionen oder sogar unentgeltlich Arbeitskraft und Maschinen zur Verfügung. Zudem packten Föhrener Bürger bei der Umsetzung des Projektes mit an und spendeten Geld.
Das "beispielhafte Engagament einer ganzen Gemeinde", wie es der damalige Verbandsbürgermeister Berthold Biwer bezeichnete, wurde auch vom Land Rheinland-Pfalz anerkannt. Für vorbildliche ökologische Leistungen errang Föhren den ersten Preis auf Landesebene im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". Nicht nur der Föhrenbach war damit gemeint. Auch die Ausweisung des Naturschutzgebietes "Ried am Föhrenbach", die Umfeldgestaltung des Kindergartengeländes und der ökologische Wohnhof im Baugebiet "Käulchen" wurden mit der Auszeichnung gewürdigt.
Der Verein sorgte nicht nur für die Freilegung des Föhrenbachs, er trug auch mit Heckenschnitten und Reinigungsaktionen dazu bei, dass er in einem ordentlichen Zustand blieb. Ferner finanzierte der Verein Schautafeln als Grundlage eines Bachlehrpfads.
Auch die schulische Bildung lag den Umweltschützern aus der Meulenwaldgemeinde am Herzen. Mit Grundschule und Kita wurden Bachexkursionen organisiert; Fauna und Flora wurden zu interessanten Forschungs- und Unterrichtsobjekten. "Was lebt denn da im Bach?" - unter diesem Motto konnten die Vereinsverantwortlichen zusammen mit den Schülern Jahr für Jahr erleben, wie sich der Föhrenbach erholte. Zwar war die Gewässerqualität auch schon relativ gut, als er noch durch Beton floss, aber es war kaum Leben im Bach. Es fehlte der Kontakt zur Bachsohle und den unteren Bodenschichten.
Ende November erklärte sich der Verein "Lebendiger Föhrenbach" auf einer Mitgliederversammlung für aufgelöst. "Wir haben unseren Vereinszweck erfüllt", sagt ein zufriedener Vorsitzender Uli Urbanek.
Auch das restliche Geld in der Vereinskasse kommt einem Umweltprojekt zugute: Unter Mithilfe des Forstamts Trier wurden drei Bienen- und Insektenhotels aufgestellt. Auf das noch mehr Leben am Föhrenbach einzieht …

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