Misstöne hinter den Kulissen: Jazz im Brunnenhof auf der Kippe

Trier · Die traditionelle Trierer Konzertreihe "Jazz im Brunnenhof" steht vor einer ungewissen Zukunft. Grund: Der Jazz-Club Eurocore hat dem städtischen Kulturbüro die Zusammenarbeit gekündigt. Sind sich die beiden Veranstalter nicht mehr grün?

Trier. Für Liebhaber anspruchsvoller und hochkarätiger Jazz-Musik ist die Veranstaltungsreihe ein Muss. Die acht Open-Air-Konzerte mit Musikern aus der Großregion locken jeden Sommer Jazz-Freunde aus der ganzen Region in den schmucken Trierer Brunnenhof neben der Porta. Ob das in diesem Jahr zum 18. Mal aufgelegte Jazz-Spektakel noch eine Zukunft hat, ist allerdings fraglich. Denn hinter den Kulissen gibt es Misstöne.
Der Trierer Jazz-Club Eurocore stehe künftig nicht mehr als Co-Veranstalter zur Verfügung, teilte dessen Vorsitzender Thomas Schmitt am Sonntagmorgen in einer dürren und etwas kryptischen E-Mail mit. Zur Begründung wird auf die Summe der Belastungen aus "objektiv gegeben und unvermeidbar" sowie aus "Reibungsverlusten durch divergierende Grundeinstellungen zum Thema" verwiesen. Konsequenz: "Die Reihe Jazz im Brunnenhof organisieren wir von Anfang an, also seit 18 Jahren, und sind der Meinung, das sollten jetzt mal andere tun", schreibt Schmitt.
Auch auf telefonische Nachfrage wird der Vorsitzende des Jazz-Clubs Eurocore nicht viel konkreter: Das Engagement sei zwar für Ehrenamtliche an die Grenze gegangen. "Allerdings liegt unser Ausstieg nicht daran, dass wir keine Lust mehr gehabt hätten", sagt Schmitt.
Kenner der Jazz-Szene gehen davon aus, dass es Knatsch zwischen Verein und städtischem Kulturbüro gibt, die die Konzertreihe gemeinsam organisieren. Dies streitet Kulturbüro-Chef Roman Schleimer allerdings ab: "Es gab eine klare Aufgabenverteilung, an die wir uns auch gehalten haben."
Den Rückzug des Jazz-Clubs Eurocore bedauert Schleimer nach eigenen Angaben zwar, die Konzertreihe sieht der Kulturbüro-Chef dadurch aber nicht gefährdet: "Ich bin zuversichtlich, dass es weitergeht."
Schon am Freitag trifft sich Schleimer mit Verantwortlichen des Trierer Jazz-Clubs. Wenn alles klappt, soll dieser Verein den abgesprungenen ersetzen. sey

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