Mit 320 Sachen über die Wüste: Mehringer wird in Dubai Vizeweltmeister bei den World Air Games

Mehring/Wengerohr · Einmal im Leben auf dem Siegertreppchen zu stehen und sich auch noch Vizeweltmeister nennen zu dürfen, ist wohl der Traum eines jeden Sportlers. Dem gebürtigen Mehringer Mario Müller ist dies gelungen.

Der 30-jährige Mario Müller ist bei den World Air Games (WAG) in Dubai Vizeweltmeister in der Klasse F3T RC Pylon Racing geworden. Alle fünf Jahre finden diese Weltmeisterschaften statt, an der alles teilnehmen kann, was fliegt. Im Dezember 2015 hatten sich rund 1000 Teilnehmer mit ihren unterschiedlichsten Fluggeräten eingefunden. Müller, schon vierfacher deutscher Meister, hatte sein Modellflugzeug im Gepäck. "Auf der Geraden ist es 320 Stundenkilometer schnell", sagt er. Die Aufgabe erklärt der gelernte Elektrotechniker so: "Man muss nach einem Trainingstag an drei Wertungstagen die Maschine mit der Fernsteuerung zehn Mal um mehrere Pylonen (Begrenzungskegel) steuern."Vier Maschinen auf der Bahn


Fast zeitgleich starten immer vier Rennmaschinen auf einer Startbahn, wobei der eine oder andere Crash nicht ausgeschlossen ist. Im spannenden Finale umrundete Müller einen Pylon nicht richtig, sonst hätte er ganz oben auf dem Treppchen gestanden. Unterstützt wurde er in Dubai, wie bei allen Meisterschaften, von seinem Vater Bernhard, seinem Freund und Helfer Andreas Lauterbach und natürlich von Freundin Nicole Benz.

Der Welt-Dachverband FAI hatte für diese Klasse 16 Piloten eingeladen. Davon kamen sechs aus Europa. Müller vergleicht die Games in Dubai mit den Olympischen Spielen: "Da gibt es auch die unterschiedlichsten Disziplinen. So ist es auch bei den WAG. Bei den Modellflugzeugen waren zum Beispiel vier verschiedene Klassen vertreten."

Seine Fähigkeit hat er von seinem Vater gelernt. Schon mit elf Jahren steuerte er seine erste Maschine beim Modellflugverein Lieserfalken in Wittlich-Wengerohr. Ganz klar, dass Anfänger von erfahrenen Lehrern unterstützt werden. "Dabei hat jeder eine Fernbedienung, die miteinander gekoppelt sind", erklärt er. Dadurch könne der Lehrer das Miniflugzeug "abfangen", wenn der Schüler einen Fehler mache. Sponsoren gibt es für diesen Sport nicht. Es ist alles aus der eigenen Tasche zu finanzieren. Aber Müller ermuntert: "Ein Starterset für Anfänger mit Fernbedienung und Modellflugzeug ist schon für rund 200 Euro zu kaufen." Nach oben seien natürlich keine Grenzen gesetzt.

Der Vizeweltmeister hat in seinem Elternhaus die besten Voraussetzungen, seine Maschinen in fast 40 Stunden selbst zu bauen. Die vorhandenen Werkzeuge und die Erfahrungen vom Papa erleichtern im Winterhalbjahr den Bau der flugfähigen Modellflugzeuge.Extra

Sein nächster Traum, der sich in Kürze erfüllen soll: Mario Müller baut mit Freundin Nicole Benz ein Haus im Mehringer Neubaugebiet Zellerberg. Weitere Infos gibt es unter: www.lieserfalkenev.eu

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