Mit Bärbel auf Kul-Touren

Eigentlich ist meine Bärbel beim Musikantenstadel oder der Hitparade der Volksmusik ganz glücklich. Doch neulich sagt sie doch glatt zu mir: "Mein lieber Jupp, ich les' derzeit soviel über die Antikenfestspiele.

Magst Du da nicht mal mit mir hingehen?" "Nö", sag' ich ihr noch ganz ehrlich, eh' mir ihr Blick schon verrät. "Jupp, das war die falsche Antwort." Also sind wir zwei Richtung Amphitheater gedackelt und haben uns in den Weinbergen einen schönen Platz gesucht. Kaum hat das Stück angefangen, beginnt für mich die Tragödie: "Jupp, ich seh nix, heb mich doch mal hoch!" Also ich mein' Bärbel auf die Schultern gesetzt. Ich hätte nie gedacht, dass Kultur so anstrengend sein kann. Aber nachdem die dann nach 'ner halben Stunde immer noch nicht mit dem Singen angefangen haben, hat meine Bärbel auch schon genug. "Komm wir gehen, fängt eh gleich zu regnen an. Das ist immer so im dritten Akt."Akt? Upps, da hab ich ja vielleicht was verpasst. Auf jeden Fall will mein Bärbel nun mit mir zum Konstantin. Während ich mir in den Bart grummel, "geh mir nicht auf den Wecker", versteht mein Bärbel wieder alles falsch. "Nein - nicht Konstantin Wecker, unser Konstantin, der Kaiser." Das soll mal einer nicht in die falsche Nase bekommen. Naja, etwas Gutes haben die ganzen Kul-Touren für mich ja. Auf dem Heimweg machen meine Bärbel und ich immer einen Abstecher in meine Lieblingskneipe. Und bei meinem "Vize vinum" lässt sich dann auch wunderbar über den ganzen Antikenkram wie Helena, Konstantin oder Ödipus philosophieren. Mein Bärbel palavert drauf los, und ich genieße still die antiken Stoffe. Wie hieß noch gleich die Frau von Sokrates, doch nicht etwa Bärbel?

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