Mit Bildung etwas gegen Armut tun

Trier/Welschbillig · Die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos stellt mit 16 000 Mitgliedern nach den Jesuiten den zweitgrößten Männerorden. Im Großen und Ganzen widmen sie sich vor allem der Jugendarbeit. Jugendseelsorge, Jugendpastoral und Jugendsozialarbeit zählen zu ihren Haupttätigkeiten.

 Beim Helenenfest präsentiert sich das Jugendhilfezentrum immer einer breiten Öffentlichkeit. Foto: TV-Archiv

Beim Helenenfest präsentiert sich das Jugendhilfezentrum immer einer breiten Öffentlichkeit. Foto: TV-Archiv

Trier/Welschbillig. Unter dem Motto "Damit das Leben junger Menschen gelingt" unterhält die Ordensgemeinschaft der Salesianer in Welschbillig seit 1925 das Jugendhilfezentrum Don Bosco Helenenberg. Damals hieß es noch Eduardstift. Den dortigen Konvent leitet Pater Wilhelm Steenken. Die Gemeinschaft besteht aus ihm und fünf Mitbrüdern zwischen 57 und 77 Jahren, die auch auf dem Helenenberg wohnen. "Das Beste gegen Armut ist Bildung", sagt Steenken. Deshalb ist Bildung eines der Hauptziele des Jugendhilfezentrums.
Auf dem Heimgelände und in der näheren Umgebung befinden sich derzeit 14 Wohngruppen, in denen rund 130 Jugendliche zwischen elf und 22 Jahren leben. Steenken: "Sie sind aus den unterschiedlichsten Gründen hier." Einige haben Probleme mit und in ihren Familien, andere sind aufgrund von Straftaten, wie Diebstahl und Nötigung, bis hin zum schweren Raub, auffällig geworden oder haben bereits eine Obdachlosigkeit hinter sich. Eine Wohngruppe beherbergt Flüchtlinge vorrangig aus Afghanistan, Somalia und Vietnam.
Viele von ihnen besuchen die einrichtungseigene Valdocco-Schule, eine Haupt- und Förderschule mit sozio-emotionalem Schwerpunkt oder die berufsbildende Schule, in der mehr als 20 anerkannte Ausbildungsberufe gelehrt werden. Etwa 70 Schüler, darunter auch Mädchen, leben nicht vor Ort, sondern in Außenwohngruppen oder bei den Eltern. Rund 170 Mitarbeiter stehen laut Pater Steenken den Salesianern Don Boscos im Jugendhilfezentrum Helenenberg zur Seite.
In Trier befindet sich in der Gneisenaustraße eine weitere Einrichtung der Salesianer: das Jugendwerk Don Bosco ( www.donboscotrier.de). Dort bildet Pater Aloys Hülskamp als Oberer mit drei weiteren Mitbrüdern einen Konvent und kümmert sich um die Jugend von Trier-West. "Unser Wunsch ist es, im Geiste Don Boscos präsent zu sein und zu helfen, so dass das Leben der Jungen gelingt", sagt Hülskamp, der weit über die Grenzen seines Stadtteils aktiv und bekannt ist. Die Einrichtung widmet sich seit 1952 der offenen Jugendarbeit und unterhält neben dem Haus der offenen Tür, die Don-Bosco-Halle und das Bosco-Mobil. Das ist ein ehemaliger Linienbus, der zu einem mobilen Kinder- und Jugendtreffpunkt umfunktioniert worden ist. In der Halle stehen den Jugendlichen ein Tischtennisraum, ein Kicker- und Flipperraum und ein Innenfußballplatz zur Verfügung. Außerdem können sie in einer Werkstätte, betreut von drei Ausbildern vom Jugendhilfezentrum Helenenberg, in die Arbeitsbereiche Farbe, Holz und Metall reinschnuppern.
Abgesehen von diesen Angeboten unternimmt das Jugendwerk auch regelmäßig Tagesfahrten, zum Schwimmen nach Bitburg oder zum Phantasialand in Brühl. Auch größere Touren nach Berlin, an die Ostsee, in den Schwarzwald oder nach München werden unternommen. mur
Extra

Die 1859 von Giovanni Don Bosco gegründete Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos unterhält rund 1800 Einrichtungen in 120 Ländern. Seit 1916 sind die Salesianer in Deutschland aktiv. Dort zählen sie heute rund 350 Mitglieder, die in 34 Einrichtungen gemeinsam mit etwa 1600 weiteren Mitarbeitern tätig sind. Laut Pater Steenken haben in München vor kurzem zwei Männer die ewige Profess abgelegt und weitere zwei sind in Hessen in den Orden eingetreten. Der meiste Nachwuchs stammt aus Lateinamerika, Afrika und Asien. mur

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